Wo blutet man am meisten

Je nachdem, wie stark offene Wunden bluten, werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen.

Leichte Blutungen hören innerhalb von 5–10 Minuten von selbst auf. Blutet die Wunde nach 10 Minuten noch immer, drücken Sie ein steriles Gazestück oder ein sauberes Stück Stoff auf die Wunde. Sobald die Blutung aufhört, decken Sie die Wunde mit einem Pflaster ab.

Stärkere Blutungen sind erkennbar daran, dass die Kleidung durchnässt wird. Entfernen Sie zunächst die Kleidung. Spritzt Blut aus der Wunde oder „pulsiert“ die Blutung, so ist eine Schlagader (Arterie) getroffen, bei einer langsam „sickernden“ Blutung ist wahrscheinlich eine Vene verletzt.

Drücken Sie ein Verbandspäckchen oder ein sauberes Taschentuch auf die blutende Stelle, am besten mit dem Handteller, mit festem und nicht nachlassendem Druck. Blutet es durch die verwendete Auflage, legen Sie eine weitere Lage darüber. Lassen Sie aber die durchgeblutete Auflage auf der Wunde, da sich darunter oft schon einzelne Gerinnsel geformt haben, die Sie mit der Auflage abziehen würden. Legen Sie keine Watte oder Zellstoff direkt auf die Wunde, diese losen Materialien verkleben und verunreinigen die Wunde zusätzlich.

Bei sehr starken Blutungen sollten Sie den blutenden Körperteil hochlagern, also über dem Niveau des Herzens. Dadurch nimmt der Druck in den Gefäßen etwas ab. Manchmal wird bei starken Blutungen empfohlen, die Gliedmaße „abzubinden“, um das Blut zurückzustauen.

Wird die Manschette beim Abbinden zu eng angelegt, fließt überhaupt kein Blut mehr, wodurch die Gliedmaße geschädigt werden kann. Das Aufstauen ist deshalb nur gerechtfertigt, wenn eine Gliedmaße ganz abgetrennt ist.

Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler | zuletzt geändert am 10.10.2018 um 10:49 Uhr

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Dr. Roxane Lorenz

Schürfwunden sind Schädigungen der oberen Hautschichten, die durch Reibung an rauen Oberflächen entstehen.

Abschürfungen kommen meistens an Beinen, Armen, Händen oder der Hüfte vor. Typisch für Schürfwunden ist ein Brennen und Nässen der meistens großflächigen Wunde.

© azgek iStock Getty Images Plus

p>Kleinere Verletzungen kommen im Alltag schnell vor: Kleine Schnitte durch Küchenmesser oder auch Papier sind hier besonders häufig, vor allem Kinder ziehen sich beim Spielen auch mal die eine oder andere Schürfwunde zu. Gerade oberflächliche Wunden heilen jedoch recht schnell wieder ab. Die Heilung hängt unter anderem von der richtigen Versorgung der Wunde ab. Die Dinge, die man zur Behandlung der meisten kleinen Verletzungen braucht, sind in der Hausapotheke ohnehin vorhanden. Hier gibt es für jede Wunde etwas, um sie richtig zu versorgen und die Heilung zu unterstützen.

Bei den meisten Verletzungen gilt: Damit sie sich nicht entzündet und es zu keinen Komplikationen kommt, reinigt man sie am besten vorsichtig unter kaltem Wasser. Zwar werden viele kleine Fremdkörper bereits dadurch ausgespült, dass die Wunde blutet, doch für eine optimale Heilung sollte die Wunde unbedingt sauber sein, ausspülen ist daher immer sinnvoll.

In Schürfwunden befinden sich besonders häufig Schmutz und Fremdkörper. Kleine Steinchen oder andere größere Fremdkörper sollte man entfernen, dabei kann eine Pinzette helfen. Grundsätzlich kann man die Wunde anschließend mit einem Desinfektionsspray behandeln. Damit die Wunde auch sauber bleibt, deckt man sie danach am besten ab. Dazu sind zum Beispiel Salbenkompressen geeignet oder auch eine Kombination aus Salbe und Pflaster. Gerade in der ersten Zeit der Heilung ist die sogenannte feuchte Wundheilung für den Körper besser. Einerseits können so weiterhin fremde Stoffe ausgespült werden, aber auch das Verschließen der Wunde verläuft leichter. Daher sollte man dafür sorgen, dass man die Schürfwunde nicht zu trocken abdeckt, sondern in jedem Fall eine Salbe aufträgt. Das hat auch einen weiteren Grund: Pflaster oder andere Verbandsstoffe können antrocknen. Wenn man das Pflaster dann entfernt, reißt man die Wunde wieder auf. Das ist nicht nur unangenehm, sondern verzögert auch die Heilung. Selbst wenn man es nur mit kleinen Wunden zu tun hat, sind ein wenig Heilsalbe und ein Pflaster nicht falsch, schon alleine, um die Heilung zu beschleunigen und um zu verhindern, dass durch eine kleine offene Stelle Erreger in den Körper gelangen.

Zum Arzt sollte man mit Schürfwunden dann, wenn sie besonders tief sind, im Extremfall sogar bis zum Knochen reichen, sehr stark bluten oder sehr großflächig sind.

Kleine Schnittwunden, wie sie typisch für Haushaltsverletzungen sind, kann man im Normalfall selbst versorgen. Die Säuberung der Wunde und eine anschließende Abdeckung mit Pflaster sind bei oberflächlichen Schnitten ausreichend. Blutet die Wunde stärker, sollte eine Kompresse in Kombination mit einem Verband die Blutung stillen. Die Körperstelle, die betroffen ist, sollte man möglichst hoch lagern.

Wenn sich die Blutung dennoch nicht stillen lässt, der Verband durchgeblutet wird oder die Wunde sehr tief und schmerzhaft ist, sollte man unbedingt einen Arzt hinzuziehen. Tiefe Schnittwunden können Nerven oder Sehnen in Mitleidenschaft ziehen, sehr stark blutende Wunden können auf eine Verletzung eines größeren Blutgefäßes hindeuten.

Eine weitere Form von Verletzungen sind Platzwunden. Diese treten häufig am Kopf auf und bluten von Natur aus relativ stark. Trotzdem sollte sich die Blutung stillen lassen, wenn man eine Kompresse fest darauf drückt. Auch hier gilt: Bei besonders starken Blutungen zum Arzt. Gerade bei Kopfverletzungen kommt noch dazu, auf die Symptome einer Gehirnerschütterung zu achten.

Auch Verbrennungen können Wunden nach sich ziehen. Eine Verbrennung wird zuerst mit lauwarmem Wasser gekühlt, anschließend mit einer geeigneten Salbe wie Wund- und Heilsalbe behandelt und mit einem sauberen Verbandsmaterial abgedeckt.

Viele unterschiedliche Wunden, wie sie im täglichen Leben vorkommen können, lassen sich also mit Heilsalbe und etwas Verbandsmaterial behandeln. Um die Wunde bei der Heilung zu unterstützen, sollte Pflaster oder Verband regelmäßig erneuert und gerade in der ersten Zeit auch eine Salbe aufgetragen werden. Man sollte auch darauf achten, ob die Wunde gut verheilt oder ob sich der Bereich darum rötet oder die Verletzungen sogar zu eitern anfängt. Bei Infektionen im Nachhinein sollte der Arzt einen Blick auf die Wunde werfen.

Wenn sich die Wunde geschlossen hat, kann sie allmählich auch an der Luft fertig abheilen.

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Artikel Abschnitt: Warum bluten Frauen jeden Monat?

Jeden Monat bereitet sich der Körper von Neuem darauf vor: Wird es in diesem Zyklus so weit sein? Wird eine Befruchtung stattfinden? Lautet die Antwort nein, so setzt die Menstruation zwei Wochen später ein.

Im linken und rechten Eierstock reifen jeden Monat Eizellen heran. Zur vollständigen Reife gelangt jedoch meistens nur eine. Beim Eisprung verlässt dieses unbefruchtete Ei seinen Eierstock und wandert den Eileiter entlang zur Gebärmutter. Wird es auf seinem Weg von einem Spermium befruchtet, nistet sich die Eizelle in der Schleimhaut der Gebärmutter ein. Diese nährstoffreiche Schleimhaut hat sich tagelang aufgebaut.

Die Periode: Schleimhaut und Blut

Findet jedoch keine Befruchtung und Einnistung statt, baut der Körper die nun überflüssig gewordene Gebärmutterschleimhaut wieder ab und die Menstruation setzt ein. Von der Gebärmutter in die Scheide und aus ihr heraus fließt daher nicht nur das in der Schleimhaut enthaltene Blut, sondern auch die Schleimhaut selbst in Form von Schleimhautteilchen.

Abbruchblutung bei der Pille

Nimmt eine Frau die Pille, findet keine gewöhnliche Menstruationsblutung statt, sondern eine Abbruchblutung. Der Östrogenspiegel wird hierbei durch die siebentägige Einnahmepause gesenkt. Die Pause führt also zur Entzugsblutung.

Artikel Abschnitt: Was unterscheidet die menschliche Menstruation von der tierischen?

Während sich viele Frauen jeden Monat aufs Neue mit der Periode arrangieren, sieht es in der Tierwelt deutlich entspannter aus. Die meisten weiblichen Tiere menstruieren nicht, sie resorbieren ihre ungenutzte Schleimhaut. Nur wenige Säugetiere, einige Primaten-, Fledermaus- und Mausarten, bluten ebenfalls. Doch warum menstruieren Menschen so oft, wenn es in der Natur auch ganz ohne Blutung geht?

Schleimhaut als Gesundheitscheck

Der große Unterschied: Bei vielen Tieren baut sich die Gebärmutterschleimhaut erst auf, wenn der Embryo bereits dabei ist, sich einzunisten, das Weibchen also schon schwanger ist.

Bei Frauen ist die Reihenfolge anders – der Embryo kann sich erst dann einnisten, wenn die Schleimhaut fertig aufgebaut ist. Der menschliche Embryo bindet sich an den Stoffwechsel der Mutter und lässt sich so mit Energie versorgen. Doch die muss auch vorhanden sein – der monatliche Zyklus ist daher auch ein Check, ob die Schwangerschaft zurzeit körperlich überhaupt möglich ist.

Ist eine Frau zum Beispiel unterernährt, so kommt es häufig gar nicht erst zum Eisprung. Auch eine befruchtete Eizelle dockt nicht immer an der Gebärmutterschleimhaut an. Ist die Eizelle nicht lebensfähig oder zu alt, kann die Einnistung fehlschlagen und die Eizelle wird mit der nächsten Blutung aus dem Körper gespült.

Artikel Abschnitt: Welche Beschwerden können auftreten?

Es soll Frauen geben, die einfach nur bluten, wenn sie ihre Tage bekommen. Doch viele Frauen leiden zusätzlich an Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Pickeln und Wassereinlagerungen. Und am Klassiker: den Unterleibskrämpfen. Möglich sind zudem Heißhungerattacken und Stimmungsschwankungen.

Die Tage vor den Tagen

Nicht nur während der Blutung können solche Symptome auftreten, sondern auch davor: in den Tagen vor den Tagen. Wer schon vor dem ersten Blutstropfen mit Wärmflasche bewaffnet und übellaunig die Schränke nach Schokolade durchwühlt, der ist vom Prämenstruellen Syndrom (PMS) betroffen. Manche Frauen leiden besonders extrem. In solchen Fällen spricht man von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS). Dabei kann es zu psychischen Problemen wie Depressionen kommen. Betroffene sollten nicht zögern, sich professionelle Unterstützung zu holen.

Krämpfe während der Periode haben einen Sinn

Ursächlich für die Unterleibskrämpfe, die viele Frauen quälen, ist die Muskulatur der Gebärmutter. Sie zieht sich in unregelmäßigen Abständen zusammen und entspannt sich wieder. Die Kontraktion ist notwendig, damit sich das Gewebe von der Gebärmutter ablösen kann und die Gebärmutter möglichst schnell leer blutet.

Reaktionen auf die Hormonschwankungen

Andere Beschwerden wie eine unreine Haut, entstehen durch zyklusbedingte Hormonschwankungen: In den ersten zwei Zykluswochen steigt der Östrogenspiegel an und fällt kurz vor dem Eisprung wieder ab. Das Progesteron-Level steigt hingegen nach dem Eisprung an. Diese Schwankungen können die Immun- und Barrierefunktion der Haut vermindern. Die Folge: Das nach dem Eisprung erhöhte Progesteron kann Hauterkrankungen wie Akne verschlimmern.

Artikel Abschnitt: Wie viel Blut verliert eine Frau?

Im Teenageralter, meist zwischen dem elften und fünfzehnten Lebensjahr, geht es los. Plötzlich sind die Blutstropfen da. Die erste Menstruation einer Frau wird als „Menarche“ bezeichnet und auf sie folgen noch viele Blutungen: rund 500. Auf diese Zahl kommt man, wenn man bedenkt, dass eine Frau etwa 38 Jahre ihres Lebens fruchtbar ist und ein durchschnittliche Zykluslänge von 28 Tagen hat.

So viel Blut verliert eine Frau während ihrer Periode auf das ganze Leben gerechnet

Zykluslänge variiert

Doch die meisten Frauen haben eine Zykluslänge, die zwischen 21 und 35 Tagen liegt. Dabei kann die Zeitspanne bis zur nächsten Blutung jeden Monat eine andere sein. Gerade unter Stress sind Menstruationsverzögerungen möglich. Wer seine fruchtbaren Tage nur anhand seiner Zykluslänge bestimmt, sollte sich daher bewusst sein, dass dies eine unzureichende Empfängnisverhütung ist.

Literweise Blut

20 bis 60 Milliliter Blut werden normalerweise im Laufe einer Menstruation ausgeblutet. Also etwa so viel wie ein Flakon Parfüm. Von einer zu starken Blutung spricht man ab 80 Millilitern pro Menstruation. Die Dauer einer Blutung variiert zwischen etwa drei bis sieben Tagen. Geht man von einer durchschnittlichen Blutungsdauer von fünf Tagen aus und rund 500 Menstruationen, so blutet eine Frau im Schnitt zusammengerecht fast sieben Jahre ihres Lebens. Dabei verliert sie bis zu 30 Liter Blut.

Artikel Abschnitt: Was kann die Menstruation beeinflussen?

Ob eine Blutung stärker oder schwächer ausfällt, kann mit der körperlichen Verfassung einer Frau zusammenhängen. Befindet sich eine Frau auf Diät oder macht sehr viel Sport, so fällt ihre Blutung oftmals schwächer aus. Ist sie untergewichtig, so findet der Eisprung unter Umständen gar nicht statt und auch keine Blutung. Ist eine Frau hingegen übergewichtig, blutet sie meist auch etwas mehr.

Ein Grund für eine stärkere Blutung kann auch eine missglückte Schwangerschaft sein, die schon nach wenigen Tagen vom Körper abgestoßen wird und daher wie eine reguläre Regelblutung auftritt.

Auch vor der Menopause bluten manche Frauen mehr

Generell beeinflusst vor allem Stress die Blutung. Durch eine Reise oder durch starke körperliche Anstrengung, kann sich die Periode etwa verschieben und in ihrer Stärke und Länge beeinflusst werden. Setzen die Wechseljahre ein, so bluten einige Frauen immer weniger, bei anderen kann es zunächst zu länger anhaltenden Blutungen kommen, bis die Menstruation schließlich ganz aufhört. Der Hormonhaushalt muss sich neu einspielen.

Generell gilt in jedem Lebensalter: Bei sehr langanhaltenden Blutungen, können hormonelle Störungen ursächlich sein, daher sollte die Situation mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin besprochen werden.

Farbe und Geruch des Blutes

Periodenblut ist meist rot – manchmal kommt es jedoch auch zu einer bräunlichen Färbung. Ursächlich für die Verfärbung ist oft klumpiges Gewebe, welches mitausgeschieden wird. Ausschlaggebender als die Farbe, ist jedoch der Geruch des Blutes. Menstruationsblut sollte frisch riechen. Riecht es hingegen unangenehm, so ist dies ein Indiz für eine Infektion. Auf Tampons sollte man in diesem Fall verzichten und sich nach der Blutung beim Frauenarzt oder der Frauenärztin untersuchen lassen.

Der Zeitpunkt der Blutung

Findet eine Blutung nicht zum normalen Zeitpunkt, sondern mitten im Zyklus statt, so kann dies verschiedene Gründe haben. Wurde nicht verhütet und eine befruchtete Eizelle nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut ein, so werden dabei manchmal, die Blutgefäße der Schleimhaut verletzt. Dies führt zu einer leichten Blutung: der sogenannten Einnistungsblutung. Wurde jedoch verhütet, und es kommt zu einer Zwischen- oder Schmierblutung, sollte ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.

Artikel Abschnitt: Blutung trotz Schwangerschaft?

Es ist möglich trotz einer Schwangerschaft zu bluten. Eine Blutung ist gerade in den ersten Schwangerschaftswochen nichts Ungewöhnliches, allerdings sollte die Schwangere dann darüber mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin  sprechen.

Nimmt die Frau trotz Schwangerschaft die Pille, so kommt es zu Beginn der Schwangerschaft zu Abbruchblutungen, die jedoch nicht schädlich für das Kind sind. Wird sich die Frau der Schwangerschaft bewusst, sollte die Pille direkt abgesetzt werden.

Artikel Abschnitt: Monatshygiene: Wohin mit dem Blut?

Um das Menstruationsblut aufzufangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Klassiker wie Binden und Tampons sind fast jedem ein Begriff. Sie saugen das Blut einfach auf und müssen regelmäßig gewechselt werden.

Doch auch die Menstruationstasse ist eine Möglichkeit für die Blutungstage. Sie ist kelchförmig und wird meist aus Silikon, Kunststoff oder auch Latex hergestellt. Im Gegensatz zu Tampons und Binden fängt sie das Blut auf. Nach dem Rausnehmen kann das Blut in die Toilette gekippt werden und die Tasse wieder eingeführt werden. Ein entscheidender Vorteil der Menstruationstasse ist somit ihre Wiederverwendbarkeit.

Weniger oft verwendet: Menstruationsunterwäsche und Schwämmchen

Auch die Menstruationsunterwäsche kann damit punkten. Dabei handelt es sich um Unterhosen, die wie eine Binde funktionieren. Das Blut wird aufgesaugt und nach dem Tragen wird die Unterhose erst kalt ausgespült und dann in der Maschine gewaschen.

Eine weitere Möglichkeit sind wiederverwendbare Menstruationsschwämmchen oder einmal verwendbare Softtampons, die insbesondere für Sport, Sauna und Sex konzipiert sind. Welches Hygieneprodukt das richtige ist, muss jede Frau individuell für sich entscheiden. Bei stärkeren Blutungen kann auch eine Kombination sinnvoll sein.

Artikel Abschnitt: Wie lässt sich der Zyklus nutzen?

Stimmungsschwankungen, Unterleibsschmerzen, Reizbarkeit – viele Menstruierende sind nicht gut auf ihre Periode zu sprechen. Dabei kann der Menstruationszyklus je nach Phase auch Stärken hervorbringen, die Frauen für sich nutzen können. Stichwort: Zyklusgerecht leben.

In der ersten Zyklushälfte steigt das Hormon Östrogen an. Dadurch verspüren viele Menstruierende mehr Energie, sind geselliger und kreativer – insbesondere kurz vor dem Eisprung.

Studien konnten außerdem zeigen, dass sich Östrogen auf das Gehirn auswirkt. Frauen sind in dieser Phase leistungsstärker und aufnahmefähiger. Sie können diese Zeit nutzen, um neue Projekte zu beginnen und anstrengende Aufgaben zu erledigen.

In der zweiten Hälfte des Zyklus fällt der Östrogenspiegel ab und das Hormon Progesteron wird ausgeschüttet. Das führt bei vielen Frauen dazu, dass sie weniger Energie haben. In dieser Zeit kann es sinnvoll sein, leichte Aufgaben zu übernehmen und Projekte abzuschließen.

Kurz vor der Monatsblutung sinken die beiden Hormone auf den Tiefstand. Das löst bei einigen Menstruierenden das Prämenstruelle Syndrom (PMS) mit Erschöpfung, Reizbarkeit und Kopfschmerzen aus. Während der Menstruationsblutung können Krämpfe hinzukommen.

In dieser Zeit kann es helfen, sich Zeit für sich zu nehmen. Und: Bewegung hilft nachweislich gegen PMS und Regelbeschwerden.

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Artikel Abschnitt:

Es haben nicht alle Menstruierenden einen regelmäßigen Zyklus – und nicht alle bemerken verschiedene Stimmungen und Energielevel. Denn: Jeder Zyklus und jede Frau ist individuell. Zwei Frauen können beispielsweise den exakt gleichen Zyklusverlauf und Hormonstatus haben, aber ganz unterschiedliche Stimmungen und Symptome entwickeln.

Und: Um die verschiedenen Zyklusphasen nutzen zu können, müssen Menstruierende sie genau identifizieren – etwa, indem sie ihre Periode mit einem Kalender tracken, ihre Körpertemperatur messen und den Muttermund und Zervixschleim untersuchen.

Außerdem ist es im Alltag nicht immer möglich, zyklusgerecht zu leben – zum Beispiel, weil ein wichtiger Termin in die prämenstruelle Phase fällt. Wenn sich Menstruierende zu sehr auf die Zyklusphasen fixieren, kann das Stress und unnötigen Druck aufbauen.

Manche Frauen planen ihre Ernährung und ihre Sporteinheiten nach ihrem Zyklus.

Für Leistungssportlerinnen kann es sinnvoll sein, besonders intensives Training in die erste Hälfte und weniger anstrengende Einheiten in die zweite Hälfte des Zyklus zu legen. Für den Freizeitsport ist das jedoch nicht wichtig.

Es ist auch nicht belegt, dass unterschiedliche Lebensmittel in den verschiedenen Zyklusphasen positive Effekte bringen. Viel wichtiger: eine ausgewogene und gesunde Ernährung – und zwar über den ganzen Zyklus hinweg.

Artikel Abschnitt: Können Frauen ihren Zyklus synchronisieren?

Gefühlt haben Frauen ständig ihre Tage. Und wer mit mehreren zusammenwohnt, dem mag sich der Eindruck aufdrängen, dass alle gleichzeitig ihre Tage haben. Das kann tatsächlich sein, allerdings handelt es sich in solchen Fällen nicht um eine magische Zyklusanpassung, sondern um einen Zufall.

1971 – Ein Mythos wird geboren

Der Mythos vom synchronisierten Zyklus wurde durch 1971 durch Martha McClintock angefacht. Sie überprüfte ihre Menstruations-Synchronisationshypothese anhand von College-Wohnheimbewohnerinnen.

Das Resultat ihrer Arbeit: Die Zyklen von Mitbewohnerinnen synchronisierten sich stärker als die zwischen befreundeten Mädchen, die nicht zusammen wohnten. Daraus schloss sie, dass die Zyklussynchronisation durch Pheromone gesteuert werden könne.

Doch McClintock unterliefen Fehler bei ihrer Studie. Studiendesign, Methoden und Statistiken waren nicht sauber, wie andere Wissenschaftler später kritisierten. Es wurde seitdem mehrfach versucht die Synchronisation menschlicher Eisprünge nachzuweisen. Erfolglos: Eine über den Zufall hinausgehende Synchronisation konnte bislang nicht gefunden werden.

Irgendwann bluten wir gemeinsam

Doch das bedeutet nicht, dass Frauen selten zeitgleich menstruieren – im Gegenteil zeitgleiche Menstruation ist durchaus wahrscheinlich. So beträgt bei einer durchschnittlichen Zykluslänge von 28 Tagen die maximale Anzahl von Tagen, an denen sich zwei Frauen in ihrem Menstruationsbeginn unterscheiden können 14 Tage. Selbst wenn alle zusammenlebenden Frauen die gleiche Zykluslänge besäßen, so wäre es statistisch nicht verwunderlich, wenn sich bei einigen Frauen die Blutungstage überschneiden würden.

Doch die meisten Frauen bluten nicht immer im exakt gleichen Abstand zur vorherigen Blutung. Daher haben auch Frauen, die zum Zeitpunkt des Zusammenziehens eine 14-tägige Differenz zwischen ihren Blutungen haben, voraussichtlich eines Tages zum gleichen Zeitpunkt ihre Menstruation und einige Monate später wieder getrennte Zyklen.

Autorinnen: Verena Mengel und Katrin Ewert

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