Was kann man bei 40 Grad waschen

Ist waschen bei 60 Grad wirklich notwendig?

Donnerstag, 31.08.2017 | 15:48

Ein Fleck Kaffee auf der weißen Bluse, ein Tropfen Eis auf dem neuen T-Shirt oder etwas Tomatensoße auf der Hose – solche Missgeschicke passieren schnell. Doch ist hierfür, ein Waschgang bei hoher Temperatur von 60 Grad wirklich nötig? Oder wird die Wäsche auch bei 30 oder 40 Grad wieder blütenrein?

Empfindliche Wäsche bei 30 Grad, Handtücher bei 60 Grad, Kochwäsche bei 90 Grad – was früher Usus war, gilt heute teilweise als überholt. Während die meisten Menschen inzwischen auf den Waschgang bei 90 Grad verzichten, scheiden sich bei Temperaturen von 60 Grad die Geister.

Tatsache ist, dass in Zeiten von immer neuen Technologien sich auch die Waschmaschine in den letzten Jahren erheblich entwickelt hat. So sind moderne Maschinen nicht nur energiesparender, sondern schaffen es inzwischen auch bei niedrigen Temperaturen, die Wäsche vollständig zu reinigen. Das gilt nicht nur für feine Kleidung aus empfindlichen Stoffen, sondern auch für Textilien aus Baumwolle, Polyester und Ähnlichem.

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30 bis 40 Grad sind bei einem Waschgang meist ausreichend

In der Regel genügt es im Rahmen eines Waschganges vollkommen, Ihre Wäsche bei Temperaturen von 30 oder 40 Grad zu waschen. Leicht verschmutzte Kleidungsstücke, die keine Flecken aufweisen und lediglich etwas Schweißgeruch aufgenommen haben, werden meist sogar auch bei 20 Grad wieder sauber.

Viele Kleidungsstücke können Sie problemlos bei 30 Grad waschen. Nur Bettwäsche, Handtücher, Putzlappen und Unterwäsche aus Baumwolle reinigen Sie aus hygienischen Gründen am besten bei 40 Grad und verwenden dabei ein bleichmittelhaltiges Voll- oder Universalwaschmittel.

Niedrige Temperaturen schonen die Umwelt und den Geldbeutel

Wenn Sie Ihre Wäsche bei niedrigen Temperaturen waschen (zum Beispiel bei 30 oder 40 Grad), sparen Sie im Vergleich zu einem Waschgang bei 60 Grad deutlich Energie ein. Damit tun Sie sowohl etwas für die Umwelt als auch etwas für Ihren Geldbeutel. Denn jedes einzelne Grad erhöht den Strombedarf und führt dadurch zu erhöhten Kosten.

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Wer seine Wäsche künftig bei 40 Grad statt bei 60 Grad wäscht, spart rund 50 Prozent an Stromkosten ein. Wenn Sie bei 30 Grad statt bei 60 Grad waschen, sparen Sie sogar etwa 67 Prozent ein, wobei die genauen Werte natürlich von Maschine zu Maschine variieren können. Grundsätzlich verbrauchen moderne Waschmaschinen jedoch wesentlich weniger Energie als ältere Modelle.

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Unter bestimmten Umständen ist es jedoch unbedingt ratsam, die Wäsche bei einer Temperatur von 60 Grad zu waschen. So sterben beispielsweise Hausstaubmilben erst bei einer Temperatur ab 60 Grad in der Maschine ab. Die kleinen Tierchen sind im Grunde erst mal harmlos, allerdings kann ihr Kot bei einigen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen.

Daher empfiehlt es sich – zumindest für Allergiker – Bettwäsche, Handtücher, Socken und Unterwäsche (aus Baumwolle) bei höheren Temperaturen zu waschen. Auch wenn kranke Menschen in Ihrem Haushalt leben, ist es ratsam, die Wäsche bei 60 Grad zu waschen und ein bleichmittelhaltiges Voll- oder Universalwaschmittel zu verwenden. Wäschetrockner reinigen - So wird Ihr Gerät sauber

Zudem ist es sinnvoll, mindestens einmal im Monat einen Waschgang bei 60 Grad durchzuführen. Solch ein heißer Waschgang säubert nämlich nicht nur die für diese Gradzahl geeignete Wäsche, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Maschine. Rückstände von Schmutz und Seife werden weggespült und können so keine unangenehmen Gerüche bilden. Verwenden Sie bei diesem Waschgang am besten ein Voll- oder Universalwaschmittel, das Bleiche enthält. Dieses ist in der Lage, die Ablagerungen vollständig zu zerstören.

Denken Sie außerdem daran, die Wäsche nach dem Waschen sofort aus der Maschine zu nehmen und zum Trocknen aufzuhängen oder in einen Trockner zu geben. Lassen Sie auch für eine Weile die Tür bzw. den Deckel der Maschine geöffnet. Auf diese Weise entweicht Feuchtigkeit, und die Maschine trocknet von innen, wodurch die Bildung von Keimen verhindert wird.

Vergessen Sie zudem nicht, die Einspülkammer und deren Aufnahmeschacht mindestens einmal pro Monat von Waschmittelresten und Staub zu befreien. Und auch das Gummi am Bullauge bedarf einer regelmäßigen Reinigung.

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Handtücher müssen gekocht und die fertige Wäsche sofort aus der Trommel geholt werden – was ist wirklich dran an den Mythen, die sich rund um das Thema „Waschmaschine“ ranken? STYLEBOOK klärt auf!

1. Bakterien sterben erst bei 90 Grad

Handtücher müssen bei 90 Grad gewaschen werden, damit wirklich allen Bakterien der Garaus gemacht wird. Dachten wir bisher. Denn laut Reinigungs-Expertin Roxanna Pelka vom Online-Portal „Helpling“ ist das höchstens sinnvoll, wenn im Haus ansteckende Krankheiten wie Grippe oder Magen-Darm-Viren rumgegangen sind.

Was kann man bei 40 Grad waschen
Es muss nicht immer Kochwäsche sein, meist reichen moderate Temperaturen völlig ausFoto: Getty Images

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2. Feuchte Wäsche muss man sofort ausräumen

Fertige Wäsche darf keinesfalls in der Trommel liegen bleiben, da sie sonst unangenehme Gerüche entwickelt? Stimmt nur bedingt! Laut Pelka darf man die feuchten Klamotten ruhig eine Weile in der Waschmaschine lassen, „erst nach mehr als 24 Stunden könnte Ihre Kleidung anfangen, muffig zu riechen.“ Das ist dann aber auch die Obergrenze, ab diesem Zeitpunkt könnte die Wäsche anfangen zu schimmeln.

3. 30-Grad-Wäsche verträgt auch 40 Grad

4. Die Waschtrommel muss voll sein

„Laden Sie die Trommel nur so voll, dass Sie mit der Hand die Rückwand problemlos berühren können“, rät die „Helpling“-Expertin. So könne man sicher sein, dass die Trommel nicht überfüllt ist. Andernfalls hätte das Wasser nicht genügend Platz, um den Inhalt richtig durchzuspülen, das Waschmittel könne in den Fasern hängen bleiben und Flecken auf der Kleidung hinterlassen.

5. Unbedingt regelmäßig Kalktabs verwenden

Damit die Waschmaschine lange funktionstüchtig bleibt, muss sie regelmäßig entkalkt werden. Das geht aber nicht nur mit extra dafür vorgesehenen Tabs aus der Drogerie, sondern auch mit einem alten Hausmittel: Essig. „Einfach eine Kappe à 20 Milliliter Essigessenz direkt in die Trommel geben und die Maschine bei 60 Grad durchlaufen lassen“, rät Roxanna Pelka. Wichtig sei dabei, die Maschine nicht leerlaufen zu lassen. „Einfach ein paar Handtücher hineingeben, die Sie ohnehin waschen wollten.“ Der Essiggeruch verflüchtigt sich nach der Wäsche, versichert die Expertin.

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6. Waschen geht nicht ohne Weichspüler

Weichspüler enthält schädliche Inhaltsstoffe, die nicht natürlich abgebaut werden können und ins Grundwasser gelangen. Von chemischen Mitteln deshalb bitte Abstand nehmen und zum Hausmittel greifen – auch hier ist Essig die natürliche, umweltfreundliche Alternative.

7. Ein Waschmittel eignet sich für alle Fälle

Ob für Hemden, BHs, Bettwäsche oder Jeans – die meisten benutzen EIN Waschmittel für ihre gesamte Wäsche. Dabei haben verschiedene Textilien unterschiedliche Pflegebedürfnisse. Laut Pelka ist für weiße Blusen, Handtücher und Bettwäsche ein Vollwaschmittel ideal, da die darin enthaltene Bleiche die Wäsche aufhellt. Für Buntes empfiehlt die Expertin Fein- oder Colorwaschmittel, die sanfter zu den Fasern sind und die Farbe schützen.

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Unterhemdchen haben andere Pflegebedürfnisse als Jeans oder HandtücherFoto: Getty Images

8. Die Waschmaschine reinigt sich von selbst

Waschmittelreste und die ständige Feuchtigkeit in der Waschtrommel bieten Keimen einen angenehmen Lebensraum. Pelka rät daher, mindestens einmal im Monat ein 60-Grad-Programm – beispielsweise mit Handtüchern – laufen zu lassen. „Das heiße Wasser in den Rohren tötet Bakterien ab.“

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9. Socken können NICHT in der Waschmaschine verschwinden

Können sie doch! Verfangen sich einzelne Socken beispielsweise im Flusensieb, können sie mühelos wieder herausgefischt werden. Sind sie aber erst einmal durch Öffnungen in der Trommel ins Innere der Waschmaschine gelangt, gibt es keinen Weg zurück.

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