Wo waren wir vor unserer geburt

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Wir alle werden sterben. Das können wir nicht ändern. Wie wir damit umgehen aber schon.

Wir brauchen keine Angst vorm Sterben haben, noch vor den Totsein an sich. Ein Teil unserer Angst ist intuitiv und als Überlebensinstinkt in uns einprogrammiert. Wir Menschen und auch die meisten anderen Lebewesen, sind darauf programmiert, zu überleben. Unsere Angst hilft uns dabei, zum Beispiel indem sie uns davon abhält, in lebensgefährliche Situationen zu geraten.

Der andere größere Teil unserer Angst, die rationale Angst, entsteht durch äußere Einflüsse und reden wir uns im Laufe unserer Lebens selbst ein. Sie resultiert zu einem großen Teil daraus, dass der Tod heute aus unserem gesellschaftlichen Leben und unserem Alltag fast gänzlich verschwunden ist.

15 gute Gründe, keine Angst mehr vor dem Tod haben zu müssen

1) Der Tod kann dich von Schmerzen befreien
„Der Tod bedeutet die Tilgung jeglichen Schmerzes, und er ist die Grenze, über die unsere Leiden nicht hinausgelangen; er gibt uns wieder jenen Zustand der Ruhe zurück, dem wir vor unserer Geburt angehörten.“ (Seneca)

Der Tod befreit dich von all deinen Schmerzen und Leiden. Für viele Kranke ist er eine Erlösung.

2) Sterben kann jeder
Sterben ist relativ einfach. Du musst nichts dafür können, sondern es einfach nur zulassen. Du brauchst keine Einweisung, keine Genehmigung und musst dir nicht einmal ein Ticket kaufen. Du musst einfach nur mit deinem Körper in Einklang sein und das Sterben zulassen.

3) Der Körper ist schon einmal gestorben
Die Zellen unserer Körpers sterben ständig ab und werden gegen neue ausgetauscht. Im Zyklus von etwa sieben bis zehn Jahren hat sich unser gesamter Körper einmal erneuert.

4) Du stirbst jetzt in diesem Moment
Wir alle sterben mit jeder Sekunde ein Stück mehr. Von Geburt an. Du kannst dich damit trösten, dass du vom Sterben schon einen gewissen Teil abgeleistet hast.

5) Nicht leben ist nicht schlimm
„Eine ganze Unendlichkeit ist abgelaufen, als wir noch nicht waren; aber das betrübt uns keineswegs.“ (Arthur Schopenhauer)
Wir erinnern uns nicht an die Zeit vor unserer Geburt. Also war es auch nicht schlimm.

6) Es kann nur einen geben: Uns oder unser Tod.

Solange wir leben, wird uns der Tod in Ruhe lassen. Und wenn wir gestorben sind, gibt es uns nicht mehr. Entweder gibt es uns oder es gibt unser Tod. Es gibt keinen einzigen winzigen Moment in dem beide gleichzeitig existieren könnt. Nicht einmal für eine Millisekunde. Es ist als würden wir in verschiedenen Welten existieren. Vielleicht ist er ja nur der Übergang?

7) Der Tod ist natürlich

Die Natur hat es gut mit uns gemeint, weil wir geboren wurden. Warum sollte sie es nun schlecht mit uns meinen, wenn sie uns sterben lässt?
„Macht euch vertraut mit der Natur, erkennt sie als eure Mutter; ruhig sinket ihr dann in die Erde hinab.“(Anselm Feuerbach)
Der Tod ist kein Gegenspieler des Lebens, er ist ein Teil von ihm!

8) Durch den Tod kann neues Leben entstehen

Wir leben, weil vor uns viele Menschen und andere Lebewesen gestorben sind. Wäre niemals ein Lebewesen auf dieser Erde gestorben, würden wir jetzt nicht Leben können, denn die Erde wäre viel zu klein für so viele Lebewesen.

9) Wir leben, weil es den Tod gibt

Nicht nur, weil er Platz für uns geschaffen hat, sondern auch, weil er unsere Eltern dazu motiviert hat, uns zu zeugen und aufzuziehen. Ohne den Tod, würden sich die Menschen wahrscheinlich nicht mehr fortpflanzen wollen. Denn der eigentliche Sinn der Fortpflanzung ist die Erhaltung der eignen Art. Dieser Akt wäre also völlig sinnlos ohne den Tod.

10) Der Tod macht alles gleich

Der große Gleichmacher. Auch das ist eine gute Eigenschaft des Todes: Er verschont keinen. Jeder wird von ihm besucht. Es ist doch schon ein Trost, zu wissen, dass es allen anderen genauso ergehen wird wie uns.

11) Der Tod hilft uns, Prioritäten im Leben zu setzen

Er zeigt uns, worauf es im Leben wirklich ankommt und worauf nicht. Es ist nicht sinnvoll den größten Zeil seiner kostbaren Zeit damit zu verbringen, für Geld und materielle Besitztümer zu schuften. Denn wir alle wissen, das wir materielle Dinge nicht mitnehmen können, wenn wir sterben. Sie können also nicht der Endzweck unseres Lebens sein.

12) Der Tod macht dich unabhängiger

Wir sind doch alle abhängig. Von der Meinung anderer Leute, von unserem Chef oder von unserem Besitz. Mit Hilfe des Todes können wir uns darüber bewusst werden, dass all diese Dinge letzten Endes keine Bedeutung haben werden. Wenn wir das verstehen, können wir schon zu Lebzeiten viel leichter mit ihnen umgehen und unsere Abhängigkeiten auflösen.
„Wer sterben gelernt hat, hört auf, ein Knecht zu sein.“ (Epikur)

13) Der Tod hilft dir zu verzeihen

Er führt uns vor Augen, wie kleinlich und stur wir in manchen Situationen sind. Wenn der Tod geliebter Menschen herannaht, neigen wir dazu ihnen zu verzeihen. Wir wollen, dass sie in Frieden gehen können. Genauso verzeihen aber auch sterbende meist anderen Menschen, damit sie selbst ruhigen Gewissens gehen können.

14) Der Tod ist nur eine Umwandlung deiner Energie

Alles verläuft in Zyklen. Auch der Fluss ist Teil eines solchen Kreislaufes. Er fließt ins Meer, wo das Wasser verdunstet, um dann anderenorts wieder niederzuregnen und einen neuen Fluss zu formen. Wir müssen uns das Leben wie diesen Fluss vorstellen.

15) Auch Leben bedeutet Schmerz

Auch Leben tut weh. Warum ist es nun beim Sterben schlimmer als beim Leben, wenn wir Schmerzen haben? Dort haben wir doch wenigstens die Zuversicht, dass es bald vorbei sein wird.


Die Schwangerschaft ist eine wunderbare Zeit, die uns in vielerlei Sicht empfindsamer macht. Wir können nicht nur besser riechen, wir haben auch eine feinere Wahrnehmung und finden in dieser besonderen Phase vielleicht einfacher zu uns selber. Zumindest ging es mir in beiden meinen Schwangerschaften so. Ich hatte auf einmal einen anderen Zugang zu meiner eigenen Spiritualität, fühlte mich unglaublich angezogen von Natur und ihrer Schönheit in Form, Farbe und Bewegung und kam auf Gedanken, auf dessen Idee ich vorher nie gekommen wäre. Ein Baby in mir tragend, für das mein Uterus in diesem Moment das gesamte Universum war, hat meinen Blickwinkel auf den Tod oder das Leben danach komplett verändert.

Für Dein Baby in Deinem Bauch bist Du das gesamte Universum. Wie fühlt es sich wohl, wenn es auf einmal enger und enger wird, kaum Platz mehr für es bleibt in seiner bisherigen Welt? Was für Emotionen mag es haben, wenn die Wehen beginnen, die ja auch mit durch das Baby ausgelöst werden? Für mich kam irgendwann der Gedanke, dass die Geburt letztendlich wie ein kleiner Tod für das Baby ist – es verlässt sein Universum und wird in eine neue Welt geboren, es gibt seine derzeitige Energieversorgung auf und stellt um von Nabelschnur auf Milch und Luft, aus dunkel wird hell und dumpfe Sinneswahrnehmungen nehmen neue, volle Gestalt an.

Ist das nicht ein bisschen das, was wir uns unter einem Leben nach dem Tod vorstellen? Ein anderer Ort, eine andere Form, aber irgendwie doch schon immer da?

Der Tod als Akt der Befreiung, als Transformation nicht als Ende – ein tiefes, ehrliches Loslassen wird dann wie ein Zelebrieren des Todes.
Wenn wir das verinnerlichen können, wird alles Beharren überflüssig, wird klar dass das was uns beengt, bedrückt oder verängstigt unser eigenes Festhalten ist und wir die einzigen sind die loslassen können, um wirklich frei zu sein.

Und wie sich die Frage stellt – haben wir Angst vor dem Tod oder feiern wir ihn, im Glauben an eine tiefe Befreiung, so stellt sich auch die Frage, feiern wir die Geburt oder haben wir Angst vor Schmerz und eventuellen Geburtsfolgen. Ich denke, wir sollten uns auf die Geburt freuen, denn sie ist nicht nur „Befreiung“ Deines Babys in unsere Welt, sie kann auch wunderschön sein – wenn wir Angst und Sorge loslassen und uns gemeinsam mit unserem Baby auf die Geburtsreise begeben.

Als ich meinem Vater von meinen Gedanken berichtete, erzählte er mir von Platon’s Höhlengleichnis – eine Verbildlichung der Gleichsetzung der eigenen Wahrnehmung mit der Wirklichkeit. Die Gefangenen in der Höhle, die die äußere Welt nur als Schatten oder dumpfe Geräusche wahrnehmen, aber überzeugt sind, ihre Höhle sei die einzige Realität. Die Angst hätten, vor dem was draußen auf sie wartet, weil sie kein Bild davon haben und es nicht kennen. Der Schritt nach draußen, wie der Übergang in eine neue Erfahrungswelt, der für fast alle Menschen erst einmal verwirrend und beängstigend ist.

Und meine liebe Sarah Horras, bei der ich zur geburtsvorbereitenden Hypnose war, gab mir diese wunderschöne kurze Geschichte mit auf den Weg, deren Autor ich leider nicht kenne:

„Die Zwillinge im Mutterleib: Es geschah, dass in einem Schoß Zwillingsbrüder empfangen wurden. Die Wochen vergingen und die Knaben wuchsen heran. In dem Maß, in dem ihr Bewusstsein wuchs, stieg die Freude. "Sag, ist es nicht großartig, dass wir empfangen wurden? Ist es nicht wunderbar, dass wir leben?" Die Zwillinge begannen ihre Welt zu entdecken. Als sie die Schnur fanden, die sie mit ihrer Mutter verband und die ihnen die Nahrung gab, da sangen sie vor Freude: "Wie groß ist die Liebe unserer Mutter, dass sie ihr eigenes Leben mit uns teilt!" Als aber die Wochen vergingen und schließlich zu Monaten wurden, merkten sie plötzlich, wie sehr sie sich verändert hatten. "Was soll das heißen?" fragte der eine. "Das heißt", antwortete der andere, "dass unser Aufenthalt in dieser Welt bald seinem Ende zugeht." "Ich will doch gar nicht gehen", entgegnete der andere, "aber vielleicht kommt noch irgendetwas nach der Geburt!" "Wie könnte das sein?" fragte zweifelnd der erste, "wir werden unsere Lebensschnur verlieren, und wie sollten wir ohne sie leben können? Und außerdem haben auch schon andere vor uns diesen Schoß hier verlassen und keiner von denen ist zurückgekehrt und hat uns gesagt, dass es noch irgendeine Hoffnung gibt! Nein, die Geburt ist das Ende!"

So fiel der eine von ihnen in tiefen Kummer und sagte: "Wenn unser Leben mit der Geburt endgültig endet, welchen Sinn hat es denn dann gehabt? Gar keinen! Womöglich gibt es gar keine Mutter hinter alledem". "Aber sie muss doch existieren", prophezeite der andere, "wie sollten wir sonst hierher gekommen sein. Und wie konnten wir am Leben bleiben?" "Hast du je unsere Mutter gesehen?" fragte der eine. "Womöglich lebt sie nur in unserer Vorstellung. Wir haben sie uns erdacht, weil wir uns dadurch unser Leben besser erklären können". Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter gefüllt mit vielen Fragen und großer Angst. Schließlich kam der Moment der Geburt. Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatten, öffneten sich ihre Augen. Und was sie sahen, übertraf ihre kühnsten Träume.“

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