Wie wird Blütenhonig hergestellt

Im Sommer summt und surrt es auf den Wiesen. Das bedeutet, die Bienen sind fleißig. Aber wie entsteht Honig? Wir haben die Antwort und ein leckeres Rezept für dich.

Für Kinder einfach erklärt: Von der Blüte zum Honig

Bienen brauchen für ihren Honig eine wichtige Zutat: Nektar. Die fleißigen Bienen sammeln diese Zutat von Blüten ein und lagern sie in ihrer Honigblase. Zurück im Bienenstock würgt die Biene den Pflanzensaft wieder hervor und reichert ihn mit Stoffen aus ihrem Körper an. Anschließend saugt eine neue Biene die Flüssigkeit auf und wiederholt den Vorgang. Auf uns wirkt das Ganze vielleicht etwas eklig, aber darin liegt das Geheimnis, warum Honig so gesund ist und du daraus sogar Hustensaft machen kannst. Außerdem verliert der Pflanzensaft dabei Wasser und erhält die richtige Festigkeit. Erst dann ist der Honig fertig.

Es gibt aber noch eine weitere Zutat, den Bienen für ihren Honig verwenden: Honigtau. Das ist eine Flüssigkeit, die entsteht, wenn Blattläuse Blätter und Nadeln fressen und wieder ausscheiden. Es kommt vor, dass die Bienen nur Nektar sammeln, dann sprechen Imker und Imkerinnen von Blütenhonig. Sammeln die Bienen aber Nektar und Honigtau, wird das Ergebnis Waldhonig genannt.

So viel Arbeit steckt in einem Glas Honig

Wusstest du, dass Bienen für ein Glas Honig ungefähr drei Millionen Blüten anfliegen müssen? Dabei legen sie eine Strecke zurück, die dreimal um unsere Erde geht. Neben dem Nektar sammeln die Bienen auch Pollen. Bei Ihrem Besuch auf unterschiedlichen Blüten bleibt davon immer etwas hängen. Die Bienen befruchten dadurch die Pflanzen und unser Obst wächst. Damit es den Bienen gut geht, haben wir fünf einfache Ideen, mit denen du die Bienen schützen kannst.

Mehr spannende Infos über Bienen findest du in dieser Bilderstrecke:

Wie wird Blütenhonig hergestellt

Jeder Honig ist einzigartig. Im Wesentlichen unterscheiden sich die verschiedenen Honigsorten nach Herkunft, Gewinnungsarten, Geschmack und Farbe. Entscheidend ist dabei vor allem die Tracht eines Bienenjahres – keine Honigernte gleicht einer anderen.

Allgemein wird zwischen Blütenhonig und Honigtauhonig unterschieden.
Blütenhonig wird aus dem Blütennektar, einem zuckerhaltigen Saft von Pflanzen, gewonnen. Bienen und andere Insekten werden von dem süßlichen Duft der zuckrigen Flüssigkeit angezogen, sobald dieser sich im Nektarkelch gesammelt hat. Blütenhonig zeichnet sich durch die hellgelbe Farbe und einen milden Geschmack aus, wie zum Beispiel beim Akazienhonig, Lavendelblütenhonig und Rapshonig.

Honigtauhonig hingegen wird – wie der Name es verrät – aus Honigtau gewonnen, der zum Beispiel von Blatt- und Schildläusen gebildet wird. Die Insekten ernähren sich von dem Saft verschiedener Pflanzen und scheiden die überschüssige Flüssigkeit in Form von Honigtau wieder aus. Auf den Blättern, Nadeln und Zweigen bleibt so ein klebriger Film zurück, welchen die Bienen aufsaugen und im Bienenstock zu Honig verarbeiten. Zu dem Honigtauhonig gehören unter anderem Tannenhonig und Blatthonig. Im Gegensatz zum Blütenhonig ist der Honigtauhonig eher dunkel in der Farbe und würzig-herb im Geschmack.

Es gibt eine Vielfalt an leckeren Honigsorten, die im Folgenden näher beschrieben werden.

Der Akazienhonig stammt von den Blüten der Robinien, einem sommergrünen Laubbaum. Der Honig hat eine hellgoldene Farbe und schmeckt angenehm mild, sodass er sich besonders gut zum Süßen von Tee oder zur Zubereitung von Soßen eignet. Aufgrund seines hohen Fruchtzuckergehalts bleibt Akazienhonig sehr lange flüssig.

Der cremige Lavendelblütenhonig stammt meist aus der Provence, Frankreich. Ihn zeichnet die hellgelbe, fast schon weiße, Farbe und der würzig-blumige Geschmack aus, der von einer deutlichen Lavendel-Note geprägt ist.

Im Frühjahr gehört der Raps zu den wichtigsten Trachtenpflanzen. Nicht nur die weiten gelben Felder duften nach Raps, sondern auch der Rapshonig. Er hat ein sehr mildes Aroma und zeichnet sich durch seine weiße Farbe mit einem Perlmuttschimmer aus. Der Rapshonig ist in seiner Konsistenz entweder schön cremig oder fest.

Der Tannenhonig stammt von der Weißtanne, welche vor allem im Schwarzwald und im Schwäbischen und Bayerischen Wald zu finden ist. Der Honig hat ein kräftig-harziges Aroma und eine grünlich-schwarze Farbe. Weißtannenhonig bleibt mehrere Monate, manchmal sogar jahrelang, flüssig.

Der Blatthonig stammt von Laubbäumen wie der Eiche und dem Ahorn. Sein Aroma ist sehr kräftig und besticht mit einer leichten Note von süßem Karamell.

Wie wird Blütenhonig hergestellt

Schon gewusst? Dem Honig in Deutschland dürfen keine honigfremden Stoffe zugesetzt und keine honigeigenen Stoffe entzogen werden. Nur besonders schonend behandelter Honig darf das Gütezeichen „Echter Deutscher Honig“ tragen. Strenge Kontrollen des Deutschen Imkerbundes e.V. garantieren eine einwandfreie Qualität. „Echter Deutscher Honig“ ist mit einem Wassergehalt von weniger als 18 Prozent übrigens ein sehr wasserarmer Honig und somit reifer, weniger gärungsgefährdet und geprägt von einem volleren Aroma, als Honigsorten mit einem höheren Wassergehalt. Eine Kontrollnummer auf dem Honigglas belegt die Rückverfolgbarkeit der Herkunft des gewonnenen Honigs.

Von Nektar, Honigtau und dem ältesten Süssungsmittel der Menschheit

Schon die Menschen in der Steinzeit wussten Bienenhonig zu schätzen, und bis zur industriellen Herstellung von Zucker aus Zuckerrüben war Honig während einer langen Zeit das wichtigste Süssungsmittel. Etwa 200 verschiedene Inhaltsstoffe sind in Bienenhonig enthalten, vor allem Fruchtzucker, Traubenzucker und Wasser. Doch auch andere Stoffe wie Blütenpollen, Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Aromastoffe sind darin zu finden. Honig gilt als relativ gesundes Süssungsmittel und wird aufgrund seiner vielfältigen Inhaltsstoffe in der Alternativmedizin oft als Heilmittel eingesetzt.

Die Honigzusammensetzung und demnach Geschmack, Farbe und Konsistenz (fest oder flüssig) ist je nach Honigsorte verschieden. Blütenhonig wird aus Nektar von Blütenpflanzen hergestellt, oftmals aus einem Gemisch verschiedener Arten. Manchmal stammt auch der grösste Teil des Honigs von einer einzelnen bestimmten Pflanzensorte, so entsteht etwa Akazienhonig, Lavendelhonig oder Löwenzahnhonig. Neben Blütenhonig gibt es auch Waldhonig, der von den Bienen aus Honigtau hergestellt wird.

Gesammelte Zuckersäfte werden in Honigblasen gespeichert

Auf ihren Sammelflügen besuchen Honigbienen verschiedene Pflanzen und saugen dabei Nektar und Honigtau mit ihren Saugrüsseln auf. Ein Teil der gesammelten Zuckersäfte wird von der Sammlerin direkt als Nahrung verbraucht, den Rest speichert sie in ihrer Honigblase, einer Art Zwischenmagen. Bereits während des Rückflugs zum Bienenstock werden körpereigene Stoffe (Enzyme) dazu gegeben, die den Zuckersaft verändern.

Wenn die Sammlerbiene den Bienenstock erreicht hat, gibt sie den Inhalt ihrer Honigblase an andere Arbeiterbienen  - Stockbienen - weiter, die den Honigsaft ebenfalls mit körpereigenen Stoffen anreichern und somit verändern. Zusätzlich wird dem Zuckergemisch während dieses Prozesses ständig Wasser entzogen, so dass der Honigsaft eindickt – das trägt dazu bei, dass der Honig haltbar wird.  

Das Wasser muss weg!

Anschliessend wird der eingedickte Honigsaft in leere Wabenzellen eingefüllt. Durch Fächeln mit ihren Flügeln unterstützen die Bienen die Trocknung des Honigs. Wenn schliesslich dessen Wassergehalt bei etwas unter 20 % liegt, wird der Honig in Lagerwabenzellen befördert und mit einer luftdichten Wachsschicht verschlossen. Imker nennen diesen Vorgang „Verdeckeln“ – sie wissen dadurch, dass der Honig fertig und reif zur Ernte ist.

Bienen stellen Honigvorräte her, um damit und mit ebenfalls eingelagerten Blütenpollen ihre Brut aufzuziehen und ihr Volk zu ernähren. So können sie während längerer Zeit (zum Beispiel im Winter) überleben, ohne dass sie ausfliegen und neue Futterquellen suchen müssen. Wenn nun ein Imker Honig aus dem Vorrat im Bienenstock erntet, muss er dem Bienenvolk darum als Ersatz Zuckerwasser zum Überleben geben.