Die Lavalampe – Kult aus den 70ern: In einer zähen Flüssigkeit steigen dicke Blasen langsam auf, sinken wieder zu Boden und blubbern erneut nach oben. Eine ähnliche Kreisbewegung von heißem, zähflüssigem Gestein findet auch direkt unter unseren Füßen im Erdinneren statt. Was ist aber die Ursache dafür?
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Egal ob Lavalampe, Wasser im Kochtopf oder Erdmantel, der Grund ist immer gleich: Wenn eine Flüssigkeit erwärmt wird, steigen warme Blasen nach oben. Das liegt daran, dass die winzigen Teilchen, aus denen sie besteht, sich bei zunehmender Temperatur immer stärker hin und her bewegen. Dafür brauchen sie mehr Platz und drängeln sich nicht mehr so eng zusammen. Im gleichen Volumen sind jetzt weniger Teilchen als in der Umgebung, es ist also leichter und steigt nach oben. Dort kühlt diese Blase wieder ab und die Teilchen brauchen weniger Platz. Das Volumenstück wird schwerer als die Umgebung, sinkt wieder ab und der Kreislauf beginnt von vorne. Wenn eine Flüssigkeit wegen eines Temperaturunterschieds im Kreis fließt, spricht man auch von Konvektion.
Bei einer Lavalampe bringt die Wärme der Lampe die Flüssigkeit in Bewegung. Im Erdinneren ist der heiße, feste innere Erdkern die Wärmequelle. Er erwärmt das darüber liegende flüssige Metall des äußeren Erdkerns. Dieses steigt nach oben und gibt seine Wärme an den Erdmantel weiter, wodurch es allmählich abkühlt. Dann sinkt es wieder nach unten, wo es sich erneut erhitzt.
Ein zweiter, ähnlicher Kreislauf findet im Erdmantel statt: Sein aufgeheiztes Gestein bewegt sich vom Kern nach oben in Richtung Erdkruste, an die es wiederum Wärme abgibt. Nachdem es sich abgekühlt hat, fließt es abwärts zum Erdkern, wo der Kreislauf erneut beginnt. Weil das Erdmantelgestein sehr zäh ist, bewegt es sich die Konvektionsströmung nur wenige Zentimeter pro Jahr – so dauert ein Kreislauf eine lange Zeit.
Durch die Gesteinsströme im Erdinneren wirken große Hitze und Druck auf die dünne Erdkruste. Nicht immer kann sie dem Stand halten: Ab und zu reißt sie an einzelnen Stellen auf und heißes Erdgestein entweicht durch Vulkane an die Erdoberfläche.
Die Oberfläche der Erde (Computeranimation)
Die Erdoberfläche ist die Grenzschicht zwischen der festen Erdkruste oder den Gewässern auf der einen und der Atmosphäre auf der anderen Seite. Sie lässt sich nach verschiedenen Kriterien in Hemisphären (von griechisch ἥμισυς hemisys ‚halb‘ und σφαῖρα sfaira ‚Kugel‘) in Halbkugeln einteilen, also in Hälften der Erdoberfläche.
Geländehöhen auf der Erdoberfläche werden auf den mittleren Meeresspiegel bezogen. Diese Niveaufläche – das Geoid – hat genähert die Form eines Ellipsoids und eine Oberfläche von 510 Millionen km², wovon 70,8 % von Meeren bedeckt sind.
Siehe Übersichtsartikel ErdeBetrachtungsweisen der Geowissenschaften
Weltkarte des İbrahim Hakkı Erzurumi, 1756, mit Nord- und Südhalbkugel
Weltkarte des Pieter van der Aa, frühes 18. Jhd., mit Alter und Neuer Welt
- Die Geografie beschäftigt sich mit den Großformen der Erdoberfläche und ihren Systemzusammenhängen.
- Die Geomorphologie (Teil der Geografie) erforscht die genaue Form (das Relief) der Erdoberfläche und (gemeinsam mit der Geologie) seine Entstehung.
- Die Geodäsie befasst sich mit der Vermessung der Erdoberfläche und ihrer Infrastruktur, sowie – gemeinsam mit der Geophysik – mit dem Erdschwerefeld.
- Die Bodenkunde untersucht die oberste, organisch geprägte Schicht der Erdoberfläche.
Der Boden ist die obere Verwitterungsschicht der Lithosphäre (Gesteinsmantel) und entsteht durch Vorgänge der Verwitterung und der Humusbildung, bei der Einflüsse vieler Geofaktoren zusammenwirken. Durch Verwitterung und andere exogene Prozesse wird die oberste Gesteinsschicht der Erdkruste zerkleinert. Je nach Grad der Verwitterung und den chemischen Eigenschaften des Gesteins entstehen unterschiedliche Bodenarten und Bodenschichten.
Gliederung nach Hemisphären
- Geodäsie: Die Nord- und die Südhemisphäre, wie sie sich aus der Breite bezüglich des Erdäquators ergeben, sowie die östliche und die westliche Hemisphäre, nach dem Längengrad bezüglich des Nullmeridians.
- Geomorphologie: Die Wasserhemisphäre und die Landhemisphäre. Erstere umfasst den ganzen pazifischen Raum und ist zu 89 % von Meeren bedeckt, zweitere in etwa den atlantischen Raum und Eurasien mit etwa 50 % Festland.
Gliederung nach Wasser und Land
Die Geomorphologie gliedert die Erdoberfläche in Regionen von Festland, Seen, Meer und Inseln.
Während der Ausdruck „Oberfläche“ bei den trockenen Elementen relativ eindeutig zu handhaben ist (Grenzfläche), bezieht er sich beim Meer entweder auf die sichtbare Meeresoberfläche (Meeresspiegel) oder die Oberfläche des Erdkörpers (Meeresgrund). Bei genauerer Betrachtung aber ist auch bei den Landmassen wahlweise die – „von oben sichtbare“ – Fläche wie Vegetationsdecke und Überbauung (Topographie), oder nur der Boden (Orographie) gemeint. Bei vereisten und vergletscherten Regionen wie der Arktis und der Antarktis stellt sich die Frage, ob das festlandähnliche Eis zur Erdoberfläche zählt oder nicht.
Daten
Gesamtfläche der Erde |
510.000.000 km2 | 100 % |
Wasserfläche | 360.570.000 km2 | 70,7 % |
Landfläche | 149.430.000 km2 | 29,3 % |
Landwirtschaftlich genutzte Fläche 2009[1] |
48.827.330 km2 | 9,6 % |
Waldfläche 2010[2] | 40.204.320 km2 | 7,9 % |
Die Oberfläche der Erde misst 510 Millionen km².
Der Anteil der Landfläche beträgt etwa 148,9 Mio. km² (29 %); das Land verteilt sich auf Kontinente und Inseln:[3]
Asien (ohne Polarinseln) | 044,4 Mio. km² | 031 % | 057.000 km |
Amerika (ohne Polargebiete) | 038,3 Mio. km² | 027 % | 064.500 km |
Afrika | 029,3 Mio. km² | 020 % | 026.000 km |
Antarktika | 013,2 Mio. km² | 009 % | |
Europa (ohne Island, Nowaja Semlja, atlantische Inseln) | 009,9 Mio. km² | 007 % | 031.460 km |
Australien (mit Tasmanien) | 007,7 Mio. km² | 005 % | 034.000 km |
gesamt | 148,9 Mio. km² | 100 % | 356.000 km |
Die Gesamtlänge der Küsten beträgt etwa 356.000 km (zur Berechnung siehe Küstenlänge).
WasserflächeDer Anteil der Wasserfläche beträgt ca. 361,2 Mio. km² (71 %); das Wasser verteilt sich hauptsächlich auf Ozeane:
Pazifischen Ozean | 47 % | 3870 m |
Atlantischen Ozean | 24 % | 3380 m |
Indischen Ozean | 20 % | 3600 m |
Südlichen Ozean | 05 % | |
Arktischen Ozean | 04 % |
Die mittlere Höhe des trockenen Teils der Erdoberfläche berechnet man auf ungefähr 700 m (Europa 300 m, Asien 880 m, Amerika 610 m, Afrika 660 m, Ozeanien und Australien 300 m). Ihren höchsten Punkt erreicht die Erdoberfläche mit dem Mount Everest bei 8.848 Metern, den tiefsten frei zugänglichen Punkt der Erdoberfläche bildet das Tote Meer, dessen Wasseroberfläche – und Uferbereich – sich 423 Meter unter Normalnull befindet. Insgesamt beträgt die mittlere Tiefe der Meere etwa 3.500 m.
Andere HimmelskörperVergleich der Oberfläche der Erde mit anderen Himmelskörpern:
Jupiter | 61.420.000.000 |
Saturn | 42.610.000.000 |
Uranus | 8.083.000.000 |
Neptun | 7.620.000.000 |
Erde | 510.100.000 |
Venus | 460.200.000 |
Mars | 144.600.000 |
Merkur | 74.760.000 |
Mond | 37.960.000 |
Die Gesamtfläche der acht Planeten unseres Sonnensystems beträgt somit etwa 120 Milliarden km². Der Anteil der Fläche der Erde beträgt dabei mit etwa 510 Millionen km² weniger als 0,5 %.
Weblinks
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Einzelnachweise
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4113458-8