Wie alt war Vettel beim ersten WM-Titel

Mit Sebastian Vettel will Ferrari den ersten Fahrer-Titel seit 2007 feiern © Getty Images

Sebastian Vettel stürmt 2007 in die Formel 1 und wird prompt der jüngste Grand Prix-Sieger und jüngster Weltmeister. Jetzt soll er Ferrari den Erfolg zurückbringen.

Geburtstag: 3. Juli 1987
Geburtsort: Heppenheim (Deutschland)
Formel-1-Debüt: Großer Preis der USA 2007
WM-Titel: 4 (2010, 2011, 2012,2013)
Grand-Prix-Siege: 52
Bisherige Rennställe: BMW Sauber, Toro Rosso, Red Bull, Ferrari
Startnummer: 5

Sebastian Vettel war der jüngste Fahrer, der je WM-Punkte gesammelt hat. Er war der jüngste Grand Prix-Sieger und ist der jüngste Weltmeister, Zweifach-, Dreifach- und Vierfachweltmeister der Formel 1-Geschichte. Aktuell haben nur Michael Schumacher und Lewis Hamilton mehr Grand Prix-Siege gefeiert als er.

Die Liste seiner Erfolge ist jetzt schon länger als die von so mancher Legende des Motorsports. Dabei ist der Mann aus Heppenheim erst 32 und hat noch einige gute Jahre vor sich.

Aber die Erfolge kommen nicht gänzlich unerwartet. Schon von frühester Kindheit an, bewies Vettel, dass er Benzin in seinen Adern hat. Bereits in seinem vierten Lebensjahr kaufte der Vater ein Bambini-Kart, mit dem Vettel auch seine ersten Kartrennen bestritt. Während seine sportliche Entwicklung zu Beginn lediglich von seinen Eltern gefördert wurde, kamen dank seiner Erfolge bald auch Sponsoren von außerhalb dazu.

Unter anderem wurde Gerhard Noack auf das junge Talent aufmerksam. Eben jener Noack, der auch bereits maßgeblich die Karrieren von Michael und Ralf Schumacher in jungen Jahren gefördert hatte.

1998 kam dann der große Schritt für den jungen Sebastian Vettel. Er wurde in das Förderprogramm von Red Bull aufgenommen, was seinen Weg in die Formel 1 maßgeblich vorbereitete.

Nach seiner Kartkarriere, die er 2001 mit der deutschen und europäischen Juniorenkartmeisterschaft krönte, stieg Vettel 2003 in die Formel BMW ADAC ein. Dort machte der damals 16-Jährige genau da weiter, wo er im Kartsport aufgehört hatte - er holte Siege und Titel. 2004 gewann er den Titel in der Formel BMW ADAC. Aber er gewann ihn nicht einfach nur, er überrollte seine Konkurrenten regelrecht. Am Ende der Saison standen bei 20 Läufen stolze 18 Siege auf seinem Konto.

Dieser Beweis seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten bescherte ihm schnell den Ruf eines Wunderkinds am Steuer und verhalf ihm nach einem Zwischenschritt in der F3-Euroserie und einigen Gastauftritten in der World Series by Renault zu einem Formel 1-Testfahrervertrag bei BMW-Sauber (2006).

2007 startet Vettel noch für Carlin in der Formel Renault 3.5 und führte die Gesamtwertung nach sieben Rennen an. Danach verließ er Carlin in der laufenden Saison, da BMW-Sauber den jungen Deutschen zum Ersatzfahrer beförderte. Obwohl er die Saison in der Formel Renault 3.5 nicht beendete, landete er im Abschlussklassement auf dem fünften Rang - mit 74 Punkten immer noch weit vor seinem Teamkollegen Michail Aljoschin, der die Saison komplett absolvierte (44 Punkte).

Als Ersatzfahrer für BMW-Sauber hatte Vettel damit schon einen Fuß in der Formel 1. Aber er sollte nicht allzulange auf dem Beifahrersitz warten müssen, ehe er seine Chance in der Königsklasse des Motorsports bekam. Diese nutzte er dann auch beeindruckend.

Nach dem schweren Unfall von Robert Kubica beim Großen Preis von Kanada (2007) stand der Rennstall kurzfristig ohne Fahrer für den USA-Grand-Prix da. Somit feierte der damals 19-Jährige am 17. Juli 2007 in Indianapolis sein Formel-1-Debüt und fuhr direkt als jüngster Fahrer aller Zeiten einen WM-Punkt ein.

Zwar bekam er bei BMW-Sauber keine Chance mehr, sein Talent unter Beweis zu stellen, aber bei Toro Rosso war man von dem jungen Wilden, den man auch schon aus dem Red-Bull-Förderprogramm kannte, überzeugt. Noch in der laufenden Saison wechselte Vettel von Sauber zu Toro Rosso und feierte seine Premiere beim Großen Preis von Ungarn.

Mit seinem Erfolg in Silverstone macht Lewis Hamilton weiter Jagd auf den Rekord-Grand-Prix Gewinner Michael Schumacher. Mit seinem sechsten Erfolg auf Englands Traditionsstrecke krönt sich Hamilton nebenbei zum Rekord-Sieger in Silverstone © Getty Images

PLATZ 15 - Kimi Räikkönen (21 Siege): Der "Iceman" fährt seit 2001 mit einer zweijährigen Unterbrechung in der Formel 1 und gewann sein erstes Rennen 2003 in Malaysia. Er ist einer der wenigen Fahrer, der für drei verschiedene Teams (McLaren, Ferrari, Lotus) Rennen gewonnen hat © Getty Images

PLATZ 15 - Mika Häkkinen (20 Siege): Ein Finne kommt selten allein. Mika Häkkinen hat genauso viele Siege wie sein Landsmann eingefahren. Im Gegensatz zu Räikkönen kann er seine Bilanz aber nicht weiter aufstocken. Er hörte 2001 mit 20 Rennsiegen auf - übrigens alle für McLaren © Getty Images

PLATZ 14 - Damon Hill (22 Siege): Zwei Jahre stand der Brite im Schatten des jungen Michael Schumacher, wurde jeweils Vizeweltmeister. Im dritten Jahr drehte der Williams-Pilot 1996 den Spieß um und wurde mit acht Rennsiegen Weltmeister © Getty Images

PLATZ 12 - Nico Rosberg (23 Siege): Der erste von drei Deutschen in dieser Liste. Rosberg hat alle Siege mit Mercedes gefeiert. 2016 konnte er sich dann endlich gegen Teamkollege Lewis Hamilton durchsetzen und holte sich seinen ersten WM-Titel. Unmittelbar danach gab er zur Überraschung aller seinen Rücktritt bekannt © Getty Images

PLATZ 12 - Nelson Piquet (23 Siege): Obwohl auch er sich dreimal zum Champion krönte und damit genauso oft wie sein Landsmann Ayrton Senna Weltmeister wurde, erreichte er in seiner brasilianischen Heimat nie den Status des 1994 tödlich verunglückten Senna © Getty Images

PLATZ 11 - Juan Manuel Fangio (24 Siege): Der Argentinier, der 1995 im Alter von 84 Jahren starb, konnte sich trotz der relativ wenigen Rennsiege lange Rekordweltmeister nennen. Grund: Damals gab es weniger Rennen pro Saison. Seine fünf WM-Titel wurden erst 2002 von Schumacher egalisiert und ein Jahr später übertroffen © Getty Images

PLATZ 9 - Jim Clark (25 Siege): Der zweimalige Weltmeister steht wie kein Zweiter für die Erfolgsstory von Lotus. Zwischen 1960 und 1968 holte Clark sämtliche Siege für das britische Team, ehe er auf dem Hockenheimring bei einem Unfall tödlich verunglückte © Imago

PLATZ 9 - Niki Lauda (25 Siege): Auch der Österreicher weist 25 Siege auf. Wie Räikkönen und Piquet triumphierte der heutige Aufsichtsratsboss des Mercedes-Teams für drei verschiedene Rennställe: Ferrari, McLaren und Brabham © Getty Images

PLATZ 8 - Jackie Stewart (27 Siege): Der Schotte ist auch heute noch Dauergast bei den Formel-1-Rennen. Als aktiver Rennfahrer gewann Stewart zwischen 1965 und 1973 sogar für vier verschiedene Konstrukteure Rennen: Tyrrell, Mata, B.R.M und March © Getty Images

PLATZ 7 - Nigel Mansell (31 Siege): Der Engländer stand von 1985 ab in sieben Jahren immer mindestens einmal ganz oben auf dem Podest. Zum großen Titel reichte es aber erst 1992. Danach feierte Mansell keinen einzigen Rennsieg mehr © Getty Images

PLATZ 6 - Fernando Alonso (32 Siege): Der Weltmeister von 2005 und 2006 galt einst als legitimer Nachfolger von Michael Schumacher. An die Marke des Kerpeners wird der Spanier allerdings bei weitem nicht herankommen. Sein 32. und bislang letzter GP-Sieg liegt schon mehr als fünf Jahre zurück © Getty Images

PLATZ 5: Ayrton Senna (41 Siege): Die Legende aus Brasilien ist für viele Experten der kompletteste Fahrer der Geschichte. Senna hätte sicherlich noch einige Grand-Prix-Siege mehr eingefahren, wäre er 1994 in Imola nicht tödlich verunglückt © Getty Images

PLATZ 4: Alain Prost (51 Siege): Bis vor wenigen Jahren war Prost noch Zweiter, nun ist er vom Podest verdrängt worden. Seinen Spitznamen "Professor" verdiente er sich durch seine überlegte Fahrweise. Der Franzose wurde viermal Weltmeister © Getty Images

PLATZ 3: Sebastian Vettel (52 Siege): Mit seinem Triumph in Spa hat der Deutsche Prost hinter sich gelassen. 38 Siege fuhr er für Red Bull, 13 für Ferrari und einen für Toro Rosso ein. Vettel hat vier WM-Titel eingesammelt und wird alles daran setzen, 2018 seinen fünften Titel einzufahren © Getty Images

PLATZ 2: Lewis Hamilton (80 Siege): Nach seinem jüngsten Erfolg bei seinem Heimrennen in Silverstone, macht der Brite nun Jagd auf den Rekordsieger Michael Schumacher. Alle seine Erfolge fuhr Hamilton dabei mit Mercedes-Motoren ein (McLaren, Mercedes GP). Elf Siege benötigt Hamilton noch, um mit Schumacher gleichzuziehen. Auf dem Weg zu seinem sechsten WM-Titel dürften wohl noch einige dazukommen © Getty Images

PLATZ 1: Michael Schumacher (91 Siege): Lange schien es so, als ob diese Marke für die Ewigkeit gedacht wäre. Doch mit Lewis Hamilton hat ein zweiter Fahrer die 80-Siege-Marke durchbrochen und macht nun Jagd auf den deutschen Rekordweltmeister © Getty Images

Bei Toro Rosso machte Vettel erneut von sich Reden. In dem unterlegenen Boliden fuhr er beim Japan-Grand-Prix auf Rang drei, bevor er ohne eigenes Verschulden in eine Kollision verwickelt wurde. Damit hatte er das beste Rennergebnis für Toro Rosso knapp verpasst. Aber dieser Rückschlag sollte nicht lange währen. Bereits im folgenden Großen Preis von China stürmte Vettel auf Rang vier und fuhr das beste Ergebnis ein, das Toro Rosso in seiner bis dato zweijährigen Formel-1-Geschichte feiern konnte (bis dahin nur ein Mal mit einem achten Platz in den Punkten).

Im darauffolgenden Jahr war es dann endlich soweit. Nach einem verpatzten Saisonstart fuhr Vettel in Monaco auf Rang fünf. Im Anschluss war er dauerhaft in den Punkterängen zu finden und ließ nicht nur seinen Teamkollegen hinter sich, sondern landete auch in schöner Regelmäßigkeit vor dem großen Schwesterteam Red Bull Racing.

Gekrönt wurde die Saison durch seinen ersten Formel-1-Sieg. In Monza fuhr er von der Pole-Position einen Start-Ziel-Sieg ein. Dieser Erfolg und die Kontinuität in seinen Ergebnissen sorgte dafür, dass Red Bull Vettel von Toro Rosso hochzog und er an der Seite von Mark Webber in die kommende Saison gehen sollte.

In seiner ersten Saison für Red Bull verdiente sich Vettel mit der Vize-Weltmeisterschaft gleich seine Sporen. Nicht nur Vettel, auch Red Bull war nun endgültig angekommen in Belle Etage der Formel 1. Was aber die nächsten Jahre für eine Erfolgsstory werden sollte, das war zu dem Zeitpunkt noch nicht zu erahnen.

Trotz einiger Defekte und persönlicher Fehler krönte sich Vettel 2010 zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten. Vor allem seine Reife und Nervenstärke in jungen Jahren beeindruckte damals die Experten. Erst im letzten Saisonrennen brachte er seinen Rekordtitel in trockene Tücher und blieb dabei mit 256 Punkten nur knapp vor den um Längen erfahreneren Piloten Fernando Alonso (252) und Mark Webber (242).

Formel 1: Nach seinem ersten WM-Triumph überkommen Vettel die Tränen bei dr Siegerehrung in Abu Dhabi

Was damals noch keiner wusste: Dieser Titel war nur der Auftakt für die kommende Ära. Drei Mal verteidigte Vettel seinen Titel und ist damit auch der jüngste Vierfach-Weltmeister aller Zeiten.

Besonders imposant war der vierte und letzte Titel. Vettel dominierte seine Konkurrenten nach Belieben. Von den insgesamt 19 Rennen stand Vettel ganze 13 Mal ganz oben auf dem Treppchen. Nur drei Mal landete der Heppenheimer nicht auf diesem. In China und Spanien fuhr er mit Rang vier knapp am Podest vorbei, den Großen Preis von England beendete er wegen eines Getriebeschadens nicht.

Die letzten neun Rennen gewann er allesamt und stellte damit den Siegrekord von Alberto Ascari (1952/53) ein. Dazu zog er mit 13 Saisonsiegen auch mit einer anderen Rennlegende - mit Michael Schumacher (2004)- gleich.

Werdegang, Triumphe und Leidenschaften: Wie ticken die drei deutschen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Nico Rosberg? Der große SPORT1-Vergleich © SPORT1-Grafik: Eugen Zimmermann/ Getty Images

HERKUNFT: Michael Schumacher - Die Kartbahn Kerpen kann getrost als Schumachers zweites Zuhause bezeichnet werden - zumindest in seiner Kindheit und Jugend. "Ich habe mir die Reifen aus der Mülltonne geholt, die andere weggeworfen haben", erzählte der spätere Rekordchampion einmal. Das Bild zeigt Schumacher 1994, als er als Formel-1-Fahrer noch einmal in sein altes Gefährt steigt © Getty Images

Sebastian Vettel - Wie Michael Schumacher wurde auch Vettel von seinem Vater zum Motorsport gebracht. Schon als Dreijähriger durfte Vettel Junior seine ersten Kart-Runden drehen, auch weil Vater Norbert für Sebastians Hobby sein eigenes Rennfahrzeug verkaufte © Imago

Nico Rosberg - Rosberg wurde als Sohn des finnischen Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg und der Deutschen Gesine Gleitsmann-Dengel in Wiesbaden geboren. Die meiste Zeit seiner Kindheit verbrachte er in Wiesbaden, Monaco und auf Ibiza. Dort startete er seine ersten Versuche mit dem Kart © Twitter/nico_rosberg

WEG IN DIE FORMEL 1: Michael Schumacher - Jordan-Pilot Bertrand Gachot wurde wegen einer Attacke auf einen Taxifahrer inhaftiert. Die Chance für Schumacher, der infolgedessen sein erstes Formel-1-Rennen in Spa absolvierte. Benetton-Chef Flavio Briatore war sofort begeistert von dem Youngster und verpflichtete ihn für sein Team © Getty Images

Sebastian Vettel - Vettel gelangte über die Formel BMW, in der er 2004 den Titel gewann, in die Königsklasse. Dort war auch er zunächst Ersatzpilot. Nach dem schweren Unfall von BMW-Sauber-Pilot Robert Kubica in Kanada nutzte Vettel seine Chance, wurde in den USA auf Anhieb Achter und fuhr so in die Punkteränge © imago

Nico Rosberg - Williams erkannte früh sein Talent und ließ Rosberg bereits mit 17 Jahren seinen ersten Formel-1-Test absolvieren. Nachdem er 2005 die GP2-Serie mit riesigem Vorsprung gewann, gab Williams dem bisherigen Testfahrer Rosberg ein Stammcockpit für die folgende Saison © Getty Images

ERSTER SIEG: Michael Schumacher - Spa und Schumacher, es war Liebe auf den ersten Blick. In seinem zweiten Rennen auf der belgischen Ardennenachterbahn gelang dem damals 25-Jährigen sein erster Grand-Prix-Sieg © Getty Images

Sebastian Vettel - Mit seinem Triumph im September 2008 in Monza schrieb Sebastian Vettel Geschichte. Mit etwas mehr als 21 Jahren war er bis dato der jüngste GP-Sieger der Formel 1 - und das auch noch für das Mittelklasse-Team Toro Rosso © Getty Images

Nico Rosberg - Ausgerechnet in seiner Zeit als Teamkollege von Michael Schumacher feierte Rosberg seinen ersten Sieg in der Formel 1. Für Mercedes fuhr Rosberg beim China-GP in seinem 111. Rennen seinen ersten Triumph in der Königsklasse ein © Getty Images

ERSTER TITEL: Michael Schumacher - Zwei Jahre nach seinem ersten Rennsieg erfüllte sich Schumi den Traum vom WM-Titel. Dass er später noch sechs weitere Male Weltmeister und damit Rekordchampion werden sollte, konnte er damals natürlich noch nicht wissen © Getty Images

Sebastian Vettel - Der Weg zu Vettels erstem WM-Titel hätte dramatischer nicht sein können. Vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi lag der damals 23-Jährige nur auf Platz drei der WM-Wertung. Mit seinem Sieg in der Wüste aber machte er das Unmögliche wahr. Auf dem Podium wurde er von seinen Gefühlen überwältigt © Getty Images

Nico Rosberg - 2014 und 2015 musste er Hamilton noch gratulieren, beim dritten Mal ließ sich Rosberg nicht düpieren. Mit Coolness und der nötigen Zweikampfhärte fuhr er 2016 zu seinem ersten WM-Titel in der Formel 1. Dafür reichte ihm ein zweiter Platz in Abu Dhabi © Getty Images

ERZRIVALE: Michael Schumacher - Ob Jacques Villeneuve, Eddie Irvine, Damon Hill oder David Coulthard: Feinde hatte Schumacher genug im Fahrerfeld. Hill sagte einmal über den siebenmaligen Weltmeister: "Eine der grundsätzlichen Fragen ist, ob er sich für das interessiert, was andere Leute beschäftigt. Ich denke, Michael hat da einen ziemlich begrenzten Blick" © Getty Images

Sebastian Vettel - Bei Vettels Erfolgen nahm der Australier Mark Webber die Position des Erzrivalen ein. Die Feindschaft der beiden Red-Bull-Piloten gipfelte 2013 in Malaysia im Eklat um "Multi 21". Vettel widersetzte sich der Team-Anweisung und überholte in der Schlussphase seinen Teamrivalen mit einem riskanten Manöver. Bei der Siegerehrung würdigten sich die beiden keines Blickes © Getty Images

Nico Rosberg - Rosberg gilt als charismatischer Fahrer, der wenige Feinde im Fahrerfeld hat. Auch mit Hamilton war er in seiner Kindheit befreundet. Die Duelle um die WM-Titel machten die beiden jedoch zu erbitterten Rivalen, die sich sogar schon mal gegenseitig von der Piste fahren, wie es in dieser Saison in Barcelona der Fall war © Getty Images

GRÖSSTE PLEITE: Michael Schumacher - "Wenn es eine Sache gäbe in meiner Formel-1-Zeit, die ich ungeschehen machen könnte, würde ich Jerez 1997 wählen." Ein Jahr nach seinem Wechsel zu Ferrari rammt Schumacher beim Saisonfinale Titelrivale Jacques Villeneuve. Der Kanadier kann weiterfahren und holt den Titel, Schumacher werden im Anschluss alle Punkte aberkannt © Getty Images

Sebastian Vettel - In Kanada vollzog sich 2014 endgültig die Wende bei Red Bull: Der viermalige Weltmeister Vettel (l.) musste seinen jungen Teamkollegen Daniel Ricciardo an sich vorbeiziehen lassen. Während der Australier dieses Rennen und anschließend auch das Stallduell gewann, pöbelte sich der enttäuschte Vettel immer mehr aus dem Team und floh danach zu Ferrari © Getty Images

Nico Rosberg - 2014 begann die große Dominanz von Mercedes und der Kampf mit Lewis Hamilton. Lange Zeit hat Rosberg dabei die Nase vorn. Nachdem er in Spa jedoch seinem Teamkollegen den Hinterreifen aufschlitzt und von Mercedes öffentlich als Schuldiger ausgemacht wird, läuft nichts mehr bei Rosberg. Hamilton holte souverän den Titel © Getty Images

PARTNERIN: Michael Schumacher - Seit ihrer Hochzeit im Jahr 1995 ist Corinna Schumacher die Konstante an Michaels Seite. Seit seinem schweren Skiunfall im Dezember 2013 kümmert sie sich gemeinsam mit Sprecherin Sabine Kehm um die öffentlichen Belange der Familie und die Rennfahrerkarriere von Sohn Mick © Getty Images

Sebastian Vettel - Sebastian Vettel und seine Hanna gemeinsam in der Öffentlichkeit. Das kommt nicht so häufig vor. Wie sein Vorgänger als deutscher Weltmeister hält Vettel sein Privatleben so weit es geht aus der Öffentlichkeit. Immerhin ist bekannt, dass das Paar zwei Töchter hat © Getty Images

Nico Rosberg - Rosberg trägt sein harmonisches Eheleben indes häufig zur Schau. Er ist seit 2014 mit Vivian Sibold verheiratet, mit der er eine 2015 geborene Tochter hat. Kennengelernt haben sich die beiden dank ihrer Mütter, die seit mehr als 30 Jahren befreundet sind. Verliebt haben sich Nico und Vivian dann beim gemeinsamen Urlaub auf Ibiza © Getty Images

HOBBYS: Michael Schumacher - Schumacher war auch abseits der Rennpiste Sportler durch und durch, liebte den Fußball und das Motorradfahren © Getty Images

Sebastian Vettel - Vettel sitzt nicht nur bei Streckenerkundungen - wie hier in Monza - auf dem Fahrrad. In seiner Schweizer Wahlheimat holt er gerne mal sein Mountainbike heraus. Außerdem hatte er 2011 eine kurze Sprechrolle im Film "Cars 2" © Getty Images

Nico Rosberg - Der Fan des FC Bayern hat eher unspektakuläre Hobbies wie Karaoke, Fotografie, Lesen und Reisen. Dazu darf man aber wohl auch "Sprachen lernen" zählen. So spricht Rosberg fließend Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch © Getty Images

Um die Dominanz Vettels in diesem Jahr zu unterstreichen, hätten seine 397 Punkte allein schon gereicht, um Red Bull den Konstrukteurstitel zu sichern.

2014 kehrte dann etwas Ernüchterung ein und zum ersten Mal in seiner Karriere ging es nicht mehr steil nach oben. Mit dem durch das neue Reglement stark veränderten RB10 kam Vettel überhaupt nicht zurecht und verlor nicht nur seinen WM-Titel, sondern auch das direkte Duell gegen seinen neuen Teamkollegen Daniel Ricciardo.

Doch trotz dieses kleinen Rückschlags war Ferrari davon überzeugt, dass Sebastian Vettel der richtige Fahrer ist, um die Scuderia wieder zu alten Erfolgen zurückzuführen.

Daher wechselte er zur Saison 2015 und feierte mit einem zweiten Platz im ersten Rennen einen guten Einstand. Durch den Sieg im zweiten Rennen wuchsen beim Traditionsrennstall die Titelträume schon wieder in den Himmel. Aber auch ein furios fahrender Sebastian Vettel reichte nicht aus, um die Unterlegenheit seines Wagens gegenüber Mercedes im Speed-Bereich auszugleichen.

Auch im darauffolgenden Jahr war Mercedes noch zu weit weg. Nach einem erneut starken Saisonstart, brach das Team zur Saisonmitte völlig ein und Vettel war wieder chancenlos im Kampf um die WM.

Aber technisch zog die Scuderia die richtigen Schlüsse aus der Saison. 2017 schien Ferrari reif für den Titel mit Vettel. Aber jetzt machte die Standfestigkeit des Ferraris einen Strich durch die Rechnung. Dazu zeigte sich das Nervenkostüm von Vettel zunehmend dünner. Vor allem der Rammstoß gegen Hamilton in Baku zeigte, unter welchem enormen Erfolgsdruck sich Vettel befand.

Nach einer erneut enttäuschenden Saison 2018 startete Vettel einen neuen Anlauf auf den Titel mit Ferrari - mit Charles Leclerc als neuen Teamkollegen.

Doch die Zusammenarbeit entwickelte sich zum wahren Stallkrieg. Woche für Woche gab es Zoff zwischen den beiden Piloten, auch da Vettel seine Vormachtstellung als Nummer eins im Team nach und nach zu verlieren schien und Leclerc dem Deutschen den Rang bei der Scuderia ablief, weil er auf der Strecke dominierte.

Einer der Höhepunkte des Giftduells war eine am Boxenfunk ausgetragene Diskussion über die Teamstrategie, zu der es beim Großen Preis von Russland kam. Der Grund für die Posse: Vettel profitierte beim Start vom Windschatten Leclercs, wollte den gewonnenen Platz aber nicht wie abgemacht sofort zurückgeben. 

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