Welcher anschluss für digitales fernsehen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Bis Mitte 2019 gab es zwei verschiedene Möglichkeiten, Fernsehen zu empfangen: analog oder digital. Die Übertragung per Kabel, Antenne und Satellit erfolgt jetzt nur noch digital. Verivox erklärt, was für Kunden wichtig ist und welche Vorteile die Digitalisierung mit sich gebracht hat.

  • Seit Mitte 2019 gibt es in Deutschland kein analoges Kabelfernsehen mehr.
  • Die modernen Smart-TVs haben einen digitalen Empfänger für DVB-C bereits eingebaut.
  • Großer Vorteil des digitalen Fernsehens ist die riesige Senderauswahl.
  • Der Vertrag beim Kabelanbieter muss für digitales Kabelfernsehen nicht geändert werden.

Kabelanbieter senden Fernsehen nur noch digital. Die Abschaltung des analogen Fernsehens in Deutschland begann im Jahr 2017 und wurde Mitte 2019 abgeschlossen. Seitdem sendet das Kabelnetz nur noch in DVB-C. Davon betroffen waren alle Haushalte in Deutschland, die das Kabelsignal ausschließlich analog empfangen.

Wichtige Tipps zur Umstellung: Was Verbraucher tun sollten

Das digitale Signal steht überall frei über die Kabeldose an der Wand zur Verfügung. Es bedarf lediglich der passenden Hardware.

Digitaler Empfänger benötigt

Verbraucher, die vor der Umstellung nur analoges Fernsehen empfangen hatten, benötigten ein digitaltaugliches Empfangsgerät, das den Übertragungsstandard DVB-C (Digital Video Broadcasting-Cable) unterstützt. Der Receiver wird zwischen das TV-Gerät und den Kabelanschluss in der Wand geschaltet. Wer im Zuge der Umstellung auch HD-Fernsehen nutzen möchte, braucht einen HD-fähigen Receiver.

Digital-Receiver (auch Set-Top-Box genannt) stehen normalerweise beim Anbieter zum Kauf oder zur Miete zur Verfügung oder sind im Fachhandel erhältlich. Im Handel kostet ein einfacher Digital-Receiver 30 Euro aufwärts. Auch Festplatten-Rekorder mit Zusatzfeatures werden angeboten. Diese Modelle kosten dann entsprechend mehr.

Moderne Smart-TVs als Alternative

Die Alternative zu einem neuen Empfangsgerät ist ein moderner Smart-TV: Die heute verkauften Geräte haben einen digitalen Empfänger (DVB-C-Tuner) gewöhnlich bereits eingebaut.

Was leistet das digitale Kabelnetz?

Ein Vorteil des digitalen Fernsehens ist zum einen die deutlich größere Senderauswahl. Neben den üblichen TV-Programmen werden etwa auch Themensender für Sport, Dokumentationen und Kinderprogramme verbreitet. Weiterhin können auch wie gewohnt die dritten Programme digital empfangen werden. Zum anderen wird eine bessere Bild- und Tonqualität mit schärferen Kontrasten, Farben und Klängen produziert; der Empfang von Sendern in HD-Qualität ist je nach Fernsehgerät möglich. Zudem ist die Empfangsqualität stabiler und weniger anfällig für Störungen.

Nicht zuletzt können zusätzliche Angebote genutzt werden, die Digital-TV zu einer modernen Art des Fernsehens machen. Möglich sind Video-on-Demand (für einen individuellen Filmabruf), zeitversetztes Fernsehen oder ein elektronischer Programmführer. Auch für weitere zukunftsfähige Anwendungen – wie etwa Ultra-HD – oder kostenpflichtige TV-Pakete mit zusätzlichen HD-Sendern ist die Digitalisierung Voraussetzung.

Das steckt hinter der Umstellung

Bei der Digitalisierung werden analoge Signale in digitale, komprimierte Daten umgewandelt. Das ermöglicht eine effektivere und ökonomischere Verteilung: Denn die digitale Übertragung eines Programms benötigt weniger Volumen bzw. Bandbreite als eine analoge. So können in ein und demselben Netz bis zu zehnmal mehr Inhalte in einer höheren Qualität übertragen werden.

Alternative Empfangsmöglichkeiten zum Kabel-TV

Alternativ zum Kabelanschluss können Sie für den Fernsehempfang die folgenden Empfangsarten nutzen:

  • Satellitenempfang
  • DVB-T2 (Antennenfernsehen)
  • IPTV (Fernsehen über Internet)
  • Streamingdienste

Fazit: Die Umstellung hat sich gelohnt

Fast jeder kann von den Vorteilen des digitalen Fernsehens profitieren, zudem wird Fernsehen so zukunftsfähig. Ein Tipp: Überlegen Sie sich vor einem Vertragsabschluss, welche kostenpflichtigen zusätzlichen Leistungen, Abos oder HD-Sender Sie wirklich nutzen möchten – andernfalls zahlen Sie im Digitalbetrieb drauf.

Im Übrigen ist digitales Fernsehen auch über mobile Geräte und über das Internet (IPTV) möglich – für viele eine interessante Alternative zum klassischen Fernsehen.

Zum TV-Vergleich von Verivox

Zum Triple-Play-Vergleich von Verivox

Welcher anschluss für digitales fernsehen

Die Antennenleitung wird mit einem sogenannten Koaxial-Stecker an den Fernseher angeklemmt. Für Kabelempfang verbinden Sie das Kabel mit Ihrer Antennensteckdose in der Wand. Das gleiche gilt im Prinzip auch für den Sat-Empfang. Vorsicht bei Fernsehern mit zwei Sat-Anschlüssen: Wenn Sie nur eine einfache Sat-Antenne mit einem einzigen Anschlusskabel haben, muss das an den Sat1 oder Sat (Main) Anschluss des Fernsehers, der zweite Sat-Anschluss am TV bleibt dann frei. Empfangen Sie Ihre TV-Programme per Antenne (DVB-T2), schließen Sie stattdessen eine DVB-T-Antenne an. Fragen Sie im Zweifel einen Fachmann, ob an Ihrem Wohnort eine Zimmerantenne (gegebenenfalls mit Verstärker) genügt oder eine Außenantenne erforderlich ist.

Welcher anschluss für digitales fernsehen

Moderne HD-Bildquellen liefern die beste Bild- und Tonqualität über den digitalen HDMI-Anschluss zum TV-Gerät. Dazu gehören Blu-ray-Player, HDTV-Fernsehempfänger, Spielkonsolen und HD-Camcorder. Der HDMI-Anschluss überträgt gleichzeitig Bild und Ton.

Fernseher und HDMI-Zuspieler stellen sich in der Regel automatisch perfekt aufeinander ein und wählen eine für beide passende Bildauflösung. Oft ist auch die Bedienung der Zuspieler über die TV-Fernbedienung möglich, das HDMI-Kabel leitet dann die Befehle weiter. Dazu müssen Sie in den Menüs der beteiligten Geräte die CEC-Steuerung (je nach Hersteller mit eigenen Namen wie Viera-Link, Bravia-Sync, Anynet ...) einschalten. Mit ein bis zwei angeschlossenen Geräten am Fernseher klappt das meistens gut, mit mehr beteiligten Zuspielern gibt es zuweilen Befehlsnotstände und Chaos. Schalten Sie dann CEC ab. Weitere Hilfen bei HDMI-Problemen finden Sie hier.


Welcher anschluss für digitales fernsehen

Für alte DVD-Spieler und Spielkonsolen haben einige Fernseher noch einen Komponenten-Eingang (YUV oder YPbPr). Die Spielkonsole Nintendo Wii etwa lieferte mangels HDMI darüber das beste Bild. Hier übertragen drei Kabel die Bildsignale, für den Ton gibt es am Fernseher einen Extra-Eingang. Den verbinden Sie per Cinch-Leitung mit dem Tonausgang vom Zuspieler.

Welcher anschluss für digitales fernsehen

Über die Netzwerkbuchse lässt sich ein Fernseher an einen Internetrouter wie eine Fritzbox oder einen Speedport anschließen. Darüber greifen Smart-TVs zum Beispiel auf die Mediatheken der TV-Sender zu und spielen Youtube-Videos ab. Je nach TV-Hersteller gibt es zudem eine unterschiedliche Auswahl an Streaming-Diensten wie Maxdome oder Netflix. Auch die Wiedergabe von Fotos und Filmen aus dem Heimnetzwerk ist in der Regel möglich. Theoretisch könnte man mit den meisten Smart-TVs auch im Internet surfen, in der Praxis erweist sich das aber meistens sehr schnell als Unfug. Praktisch alle aktuellen Smart-TV verfügen zusätzlich zum Netzwerkanschluss auch über WLAN für kabellosen Internet-Zugang.

Welcher anschluss für digitales fernsehen

Selten an Fernsehern zu finden aber praktisch für alte Computer: Eine VGA-Buchse. Schlagen Sie im Zweifel in der Anleitung Ihres Fernsehers nach, welche Bildauflösungen der Eingang akzeptiert. Stellen Sie die Grafikkarte Ihres Computers entsprechend darauf ein. Für den Ton verbinden Sie einen Audio-Ausgang des Computers mit dem entsprechenden Toneingang des Fernsehers.

Welcher anschluss für digitales fernsehen

Ebenfalls vom Aussterben bedroht: Der Scart-Anschluss für Videorecorder und ältere DVD-Spieler. Das sperrige Scart-Kabel überträgt gleichzeitig Bild und Ton. Um mit dem Scart-Kabel eine gute Bildqualität zu erreichen, müssen Nutzer das Abspielgerät im Menü richtig einstellen. Die beste Qualität erhalten Sie von DVD-Spielern mit der Einstellung „RGB“. Ist keine RGB-Ausgabe möglich oder der Scart-Anschluss am Fernseher nicht RGB-tauglich, wählen Sie nach Möglichkeit „S-Video“. Die Alternative „Video“ (auch „FBAS“, "Y/C" oder „Composite“) liefert nur schlechte Bildqualität.

Welcher anschluss für digitales fernsehen

Für nur gelegentlich angeschlossene HD-Zuspieler wie Digitalkameras und Camcorder ist ein seitlicher HDMI-Anschluss ideal. Oft sind solche HDMI-Eingänge auch MHL-kompatibel, um mit einem Adapterkabel auf Micro-USB ein Smartphone oder Tablet anschließen zu können.

Welcher anschluss für digitales fernsehen

Aktuelle Fernseher lassen sich per USB mit Filmen, Musik und Fotos füttern. Mit einem Speicherkartenleser lassen sich die Bilder gleich von der Karte aus der Kamera abspielen, oder man kopiert die Bilder auf einen USB-Stick bzw. auf eine USB-Festplatte. Je nach TV-Modell sind auch TV-Aufnahmen auf USB-Festplatten möglich. Achten Sie auf die Beschriftung der Anschlüsse, teils ist bei mehreren USB-Anschlüssen nur einer für Aufnahmen (Rec.) geeignet.

Welcher anschluss für digitales fernsehen

Über einen seitlichen Video-Eingang schließen Sie beispielsweise eine alte Fotokamera oder einen betagten Camcorder mit dem meistens mitgelieferten Adapterkabel an. Die Videokabel mit Cinch-Stecker liefern nur mäßige Bildqualität an den Video-Eingang (FBAS, Composite). Schließen Sie zusätzlich die Tonkabel (weißer, roter Stecker) am Fernseher an.

Welcher anschluss für digitales fernsehen

Sie möchten den Fernsehton über Ihre Stereo- oder Heimkino-Anlage abspielen? Dann verbinden Sie einen Audio-Ausgang des Fernsehers mit einem freien Audio-Eingang der HiFi-Anlage. Wenn die nur einen herkömmlichen Stereo-Eingang (Aux) hat, verbinden Sie den per Adapterkabel mit dem Kopfhörerausgang des Fernsehers. Je nach TV-Modell ist im Menü einstellbar, ob der Kopfhörerausgang eine fest eingestellte Lautstärke liefert oder auf die Lautstärketasten der Fernbedienung reagiert. Digitales Kabel- und Satellitenfernsehen (DVB-C oder DVB-S) liefert viele Sendungen mit Heimkinoton (Dolby Digital 5.1), den Sie per optischen Digitalkabel vom Ausgang des Fernsehers oder TV-Empfängers zur Heimkinoanlage übertragen. Auch einer der HDMI-Anschlüsse gibt den TV-Ton inklusive Raumklang aus. Der entsprechende HDMI-Anschluss ist zusätzlich mit "ARC" beschriftet. Schließen Sie da den HDMI-Ausgang etwa eines AV-Receivers oder einen Soundbar an.