Himbeeren werden in der Regel in Reihe gepflanzt. Die Beetbreite liegt bei Sommerhimbeeren, die eher aufrechtwachsen, bei etwa 50-60 cm und einem Pflanzabstand in der Reihe von etwa 50 cm. Bei den Herbsthimbeeren ist die Beetbreite mit 80-100 cm zu veranschlagen, da sich die Pflanzen über den Wurzelstock stärker horizontal ausbreiten. Auch hier gilt ein Pflanzabstand in der Reihe von 50 cm. Wir empfehlen die Verwendung von gut entwickelten Containerpflanzen. Die Ausfallquote ist hier gering, die Pflanzen wachsen sicher an und rasch weiter – meist erhalten Sie schon im Folgejahr die ersten Früchte. Gut entwickelte Pflanzen bekommt man im 1.25 ltr Container.
Beim Pflanzen wurzelnackter Himbeerruten gelten zunächst die gleichen Standortvoraussetzungen und Bodenvorbeitungen, wie bei der Himbeere allgemein. Wurzelnackte Himbeeren sind in der Regel im 10-er Bund erhältlich und müssen vorbestellt werden. Zur Pflanzung selber sollte man noch einen Sack Komposterde bereit haben, um bei jeder Pflanze noch eine Schaufel Komposterde mit in das Pflanzloch zu geben. Alternativ leistet eine Handvoll Hornspäne gleiche Dienste. Wichtig ist das Einkürzen der Wurzel um ca 1/3 bis 1/2. Dabei werden direkt beschädigte Wurzelteile oder weit auslaufende Wurzeln entfernt. Der Rückschnitt bewirkt, dass sich in dem gut vorbereitetem Böden rasch ein hoher Anteil an feinem Faserwurzelwerk bildet. Beim Einpflanzen wird zunächst ein spatentiefes Loch, ca 30 x 30 cm, gegraben. Der Aushub wird mit einer Schaufel Komposterde vermischt. Nun wird die Himbeerpflanze in das Pflanzloch gehalten und dieses mit dem Aushub wieder verfüllt. Die Himbeerpflanze sollte dabei so tief gesetzt werden, dass der Wurzelhals gerade bedeckt ist – die obesten Wurzeln sind dann maximal 2 cm mit Erde bedeckt. Durch das Andrücken oder Antreten bekommen die Wurzeln den nötigen Bodenkontakt. Bei trockener Witterung ist ein Angießen wichtig (insbesondere im Frühjahr!). Idealerweise wird der Pflanzstreifen mit gut verrottem Kompost, Rindenhumus, Stroh oder Rasenschnitt gemulcht.
Damit die Himbeerruten einen Halt haben ist ein Drahtgerüst erforderlich, unerheblich ob es sich um Sommerhimbeeren oder Herbsthimbeeren handelt – lediglich die Anbau- und Erziehungssystem sind unterschiedlich:
Bei schweren Böden, die zudem zu Verdichtung und Staunässe neigen, hat die Pflanzung von Himbeeren in den gewachsenen Böden wenig Aussicht auf Erfolg. Hier empfiehlt sich den Anbau in Dammkultur. Dazu wird ein kleiner Damm von 30 bis 40 cm Höhe mit einer Dammbreite von rund 100 cm (entspricht dann der Beetbreite) aufgeschüttet. Verwenden Sie hierzu gut verrotteten Kompost, Substrate aus Grünkompost oder auch gut abgelagerten Rindenhumus. Zwischen dem Anlegen des Pflanzdammes und der Pflanzung sollten Sie einige Tage warten, bis sich die Erde etwas gesetzt hat. Die Himbeerpflanzen werden mittig auf den Damm gepflanzt und wurzeln dann dankbar in die lockere, nahrhafte Erde. Beim Pflanzen ist es sinnvoll eine kleine Gießrille oder Gießrand zu belassen, so dass bei Trockenheit ausreichend gewässert werden kann, ohne dass das Gießwasser am Damm herunterläuft.
Die Sommerhimbeere Willamette ist eine pflegeleichte Frühsorte mit sehr aromatischen Früchten und einer Reife ab Mitte-Ende Juni. Unter günstigen Witterungsverhältnissen kommt es nochmals zu einer kleineren ernteperiode im Herbst ab Ende September. Willamette ist eine bewährte Sorte aus Nordamerika, sehr widerstandsfähig gegen Frost, sowie Ruten- und Wurzelerkrankungen. Die Früchte der Sommerhimbeere Willamette sind mittelgross bis gross und lassen sich vielfältig verarbeiten.
Wenn die jungen Bodentriebe im Frühsommer 20-40 cm hoch sind, werden sie bis auf 12-15 gesunde, kräftige Ruten pro Laufmeter vereinzelt. Die überzähligen schwachen oder kranken Triebe werden bodennah entfernt ohne dabei einen Stummel zu belassen. Zu dichter Stand fördert Krankheiten! Nach der Ernte, im Hochsommer (Juli / August) werden die abgetragenen Ruten ebenfalls bodennah aus dem Bestand entfernt. Nachfolgend werden die jungen Triebe, diese sind nun gut 150 bis 200 cm hoch, geordnet und am Spalierdraht gebunden. Nach dem Laubfall im November werden extrem lange Ruten ca 20 cm über dem letzten Draht gekappt. Im Frühjahr werden die Langruten nochmals kontrolliert und nur die besten 10 bis 12 Ruten pro Laufmeter zur Ernte belassen.
Nach der Sommer- bzw Herbstpflanzung werden die Ruten im Frühjahr komplett entfernt, sobald sich die ersten neuen Bodentriebe zeigen. Anfang bis Mitte Mai werden die Triebe auf 25-30 Ruten pro Laufmeter Himbeerbeet ausgelichtet. Achten Sie dabei auf eine gute, gleichmäßige Verteilung der Triebe über die Beetbreite. Ein lockerer Stand vermindert die Gefahr von Rutenkrankheiten und Fruchtfäulen und wirkt sich positiv auf die Fruchtgrößen aus.
|