Was wissen sie über den Rhein und die Regionen durch die er fließt

Der Rhein ist ein großer Fluss im herzen Europas und eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt. Man gliedert den Lauf des Rheins in den Bereich der Quellflüsse, den Alpenrhein, den aus Obersee, Seerhein und Untersee bestehenden Bodensee, den Hochrhein, den Oberrhein, den Mittelrhein, den Niederrhein und das Rhein-Maas-Delta. Der Rhein fließt mit seinen 1320 Kilometern Länge durch die Länder Schweiz, Lichtenstein, Deutschland, Frankreich und zuletzt die Niederlande. Dort mündet er südlich von Rotterdam in die Nordsee. Als Quelle des Rheins wird oft der Tomasee dargestellt, ein See im Kanton Graubünden in den schweizerischen Alpen. Mündungsfernste Quelle ist jedoch die Quelle des Flusses Rein da Medel, der sich in den beiden Schweizer Kantonen Tessin und Graubünden befindet und die beiden Talschaften Val Cadlimo und Val Medel durchströmt. Der Rhein als großer Fluss entsteht durch den Zusammenfluss seiner zwei Hauptquellen, dem Hinter- und dem Vorderrhein, westlich der Schweizer Stadt Chur. Dort nimmt er direkt Kurs nach Norden, wo er schließlich in den Bodensee mündet. Bei Konstanz tritt er wieder aus dem "Schwäbischen Meer" aus und verläuft bis nach Basel in westlicher Richtung. Allgemein bezeichnet man den Rhein hier auch als Hochrhein. Rechts und links dieser Strecke liegen malerische alte Städte und Dörfer, die teilweise schon seit mehr als 2000 Jahren besiedelt sind. Auch der bekannte Rheinfall bei Schaffhausen zählt zu den besonderen Sehenswürdigkeiten des Hochrheins. In Basel nimmt der Rhein eine scharfe Rechtskurve und fließt wieder nach Norden. Ab Basel ist der Rhein schiffbar, was zu zahlreichen Ansiedlungen industrieller und chemischer Betriebe in der Schweiz während des 20. Jahrhunderts geführt hat. Von hier aus hat die Alpenrepublik über den Rhein Zugang zu den Weltmeeren. Der Oberrhein, wie der Rhein nun ab Basel genannt wird, fließt nun bis nach Mainz, vor bei an Städten wie Straßburg, Karlsruhe und Mannheim. Ab Main fließt der Rhein Richtung Nordwesten bis zu seiner Mündung bei Rotterdam in die Nordsee.

Der Rhein hat sich von einer vermeintlich natürlichen Grenze zu einem Symbol des geeinten Europas entwickelt. Im 19. Jahrhundert war er aber nicht nur ein „Puffer“ zwischen den Antagonisten Deutschland und Frankreich, sondern auch ein Ort, der vor allem holländische und britische Maler anzog, deren Werke bis heute das Bild von der Rheinromantik prägen. Der Rhein wurde aber immer auch ökonomisch genutzt.

Die Ausstellung „Der Rhein. Eine europäische Flussbiographie“ in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland zeigt die 2000-jährige Kulturgeschichte des Flusses. Schon im Untertitel der Ausstellung ist erkennbar, dass der Rhein nicht bloß als Fluss wahrgenommen wird. Die Ausstellung impliziert eine eigene Biographie des Flusses, der sich als „Hauptschlagader Europas“ in die kulturgeschichtliche Botschaft der Europäischen Union einbettet: über ihn führt die Europabrücke, aber auch das Deutsche Eck liegt an seinem Ufer und erinnert daran, dass der Strom nicht immer ein Symbol des Friedens und der Verständigung vor allem zwischen Deutschland und Frankreich war.

Seit dem Wiener Kongress im Jahr 1815 ist der Rhein aber auch ein internationaler Wasserweg und eine Freihandelszone. In Bezug auf den Handel war der Fluss also schon europäisch bevor es zur Einigung des Kontinents kam. Heute ist er die meistgenutzte Wasserstraße Europas. Der Rhein fließt durch vier Staaten der Europäischen Union, darunter sind mit Deutschland, Frankreich und den Niederlanden auch Erstmitglieder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Aber kann der Fluss heute, wo die Europäische Union 28 Mitglieder zählt, noch als Symbol des vereinten Europas dienen?

Wie entstand das heutige Bild vom Rhein? Die Schweiz, die ein Anrainer des Flusses ist, ist kein Mitglied der EU – wer identifiziert sich überhaupt wie mit dem Rhein und warum? Welche Mythen ranken sich um den Fluss und für wen sind sie heute noch wichtig? Verkennt eine Fokussierung auf den Rhein als einer der Entstehungsorte der Europäischen Union, dass diese mittlerweile viel mehr ist als eine Verständigung der westeuropäischen Staaten? Ist die Bedeutung, die der Fluss in Westeuropa zu haben scheint, überhaupt wichtig für alle EU-Staaten? Welches Bild von Europa haben die jüngeren Generationen in den Ländern der europäischen Mitgliedsstaaten? Und ist dieses noch an Orten festzumachen?

Es diskutieren:

Dr. Marie-Louise Gräfin von Plessen, Kuratorin der Rhein-Ausstellung in der Bundeskunsthalle
Prof. Dr. Thomas Maissen, Deutsches Historisches Institut Paris der Max Weber Stiftung
Prof. Dr. Étienne François, Frankreich-Zentrum, Freie Universität Berlin
Dr. Andrea Despot, Europäische Akademie Berlin
Moderation: Dr. Michael Köhler, Kulturjournalist

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter wird gebeten. Mehr Informationen zur Podiumsdiskussion und zur Reihe finden Sie auf
www.geisteswissenschaft-im-dialog.de.

Veranstaltungsort

Bundeskunsthalle Museumsmeile BonnFriedrich-Ebert-Allee 4

53113 Bonn

Der Rhein bei Emmerich in Nordrhein-Westfalen: Hier nennt man ihn den Niederrhein. Er ist schon viel breiter als weiter im Süden.

Der Rhein ist einer der wichtigsten und längsten Flüsse in Europa. Er beginnt in der Schweiz. In den Niederlanden mündet der Rhein in die Nordsee. Dazwischen ist er über 1200 Kilometer lang.

Schon ab der schweizerischen Stadt Basel ist der Rhein eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas. Mit anderen Flüssen und Kanälen bildet er ein Netz von Verkehrswegen. So können Schiffe große Teile Europas erreichen.

Auf seinem Weg zur Nordsee durchquert der Rhein mit vielen Windungen eine Vielzahl von Mittelgebirgen. Seinen Anfang nimmt er in den Schweizer Alpen, wo er sich aus zwei Quellflüssen bildet, dem Vorderrhein und dem Hinterrhein. Dort hat er die Eigenschaften eines Gebirgsbaches, der steil an den Hängen abwärts fließt und rasch breiter wird.

Welche weiteren Namen hat der Rhein?

Der Zusammenfluss der beiden Quellflüsse liegt 1500 Meter unterhalb seiner Quellen. Ab hier heißt der Rhein Hochrhein. Bis er den Bodensee erreicht, sind es noch 100 Kilometer, aber nur 200 Meter Höhenunterschied.

Der Rhein streift das Fürstentum Liechtenstein und Österreich. Der Bodensee ist der größte See Süddeutschlands und grenzt im Süden an die Schweiz und an Österreich. Mit seinem Abfluss vom Bodensee wird der Rhein jetzt Oberrhein genannt. Ein markantes Naturdenkmal dort ist der Rheinfall von Schaffhausen.

Ab Basel ist der Rhein mit dem Rheinseitenkanal kanalisiert, das heißt, so ausgebaut wie ein Kanal. Die Schiffe können deshalb sicher fahren, auch im Sommer, wenn vielleicht nur wenig Wasser den Rhein hinabfließt. Linksrheinisch, flussabwärts gesehen, ist jetzt Frankreich. Es ist der Landesteil, der Elsass genannt wird. Auf Französisch heißt der Rhein „Rhin“.

Durch welche Landschaften fließt der Oberrhein?

Der Oberrhein hat einige Schleusen: Damit sorgt man dafür, dass das Wasser nicht zu hoch und nicht zu niedrig steht. Trotzdem passiert es immer wieder, dass der Rhein Hochwasser führt, vor allem am Ende des Winters, wenn in den Bergen der Schnee schmilzt. Diese Hochwasser machen den Leuten das Leben schwer und richten viel Schaden an.

Auf beiden Seiten des Rheins werden an den Berghängen viele Weinreben angebaut. Das Wasser kühlt im Sommer nachts nicht so schnell ab und verbreitet in der Umgebung wärmere Luft, die die Reben für ihr Wachstum benötigen. Die Rheinebene in diesem Gebiet ist recht flach. Man sieht hier viel Industrie angesiedelt. Kraftwerke brauchen Wasser aus dem Rhein, um gekühlt zu werden. In der Höhe von Mannheim und Ludwigshafen, wo der Neckar von rechts kommend mündet, gibt es noch mehr Industrie und viele Häfen.

Bis Mainz geht es in großen Schlangenlinien weiter nördlich. Die Wiesen werden hier überwiegen als Weiden benutzt. Gegenüber von Mainz kommt von rechts ein weiterer wichtiger Nebenfluss: der Main. Ab Bingen wird das Flussbett durch eine Mittelgebirgskette von beiden Seiten eingezwängt. An steilen Hängen wächst überwiegend Wein.

Wie sieht es am Mittelrhein und Niederhein aus?

Loreleyfelsen rechts des Rheins

Viele Burgen und Burgruinen zeigen, dass der Rhein auch schon früher ein wichtiger Verkehrsweg war. Von den Burgen aus beherrschte man den Rhein: Die Besitzer der Burgen nahmen Gebühren von den Schiffen und bekämpfte Räuber und andere Feinde.

Dieser Abschnitt, der Mittelrhein, ist sehr malerisch. Er wurde als Weltkulturerbe unter besonderen Schutz gestellt, um dieses Landschaftsbild zu erhalten. Dort findet man auch den Bergfelsen Loreley, über den es viele Sagen gibt.

Ab Bonn, einer alten Hauptstadt von Deutschland, weitet sich das Tal wieder. Hier beginnt die Kölner Bucht und damit der Niederrhein. Köln ist die größte Stadt, die am Rhein liegt. Der Rhein beginnt, immer stärker zu mäandrieren, also weite Flussbiegungen zu machen. Der Höhenunterschied ist nämlich nur noch ganz gering. Nördlich von Köln und Düsseldorf liegt Duisburg. Diese Stadt gehört schon zum Ruhrgebiet und hat einen besonders großen Hafen.

Wenn der Rhein die Gemeinde Tolkamer erreicht, liegt er schon in den Niederlanden. Kurz hinter der Grenze verzweigt der Rhein in mehrere Äste, dem Rheindelta. So ein Delta entsteht, weil ein Fluss so sehr mäandriert, dass sich die Flussbiegungen gegenseitig berühren und damit neue Flussrichtungen nutzen können. Der wichtigste und größte dieser Äste ist der Waal. Die Maas kommt hinzu, kurz bevor der Rhein in die Nordsee mündet. Dort liegt auch die Stadt Rotterdam mit ihrem Hafen, einem der größten der Welt.

Wie sah der Rhein früher aus?

Heute ist der Rhein meist ein breiter Strom. Er verläuft mehr oder weniger gerade. Dadurch fließt das Wasser recht schnell. Schiffe kommen gut voran.

Vor über 200 Jahren war das noch anders. Es gab viel mehr Schleifen, die Mäander. Der Rhein machte immer wieder eine Kurve. Außerdem kam es oft zu Überschwemmungen. Das war nicht nur schlecht für die Städte am Strom, die überflutet wurden: So entstanden Sümpfe, in denen sich Insekten gut vermehren konnten. Sie übertrugen Krankheiten, an denen Menschen gestorben sind.

Der Rhein änderte im Lauf der Zeit sein Flussbett, er verlief also nicht immer an der gleichen Stelle. Es gab Abzweigungen und Rheinarme, die wieder zurückflossen in den Hauptstrom. Einige Städte haben das Wort „Rhein” im Namen, obwohl sie längst nicht mehr am Fluss liegen.

Vor allem in den Jahren nach 1800 haben die Menschen den Rhein verändert. Der Rhein sollte gerader und kürzer werden. Das erreichte man mit Durchstichen: Man baute kleine Kanäle durch die Schleifen. Das fließende Wasser sorgte dafür, dass die kleinen Kanäle breiter wurden. Heute verläuft dort der Rhein. Die Schleifen sind ausgetrocknet oder wurden zu Seen. Man spricht dann vom „Altrhein“.

  • Vorderrhein in der Nähe einer Quelle

  • Rheinfall bei Schaffhausen

  • Altrhein bei Hohenems, im Morgendunst

  • Mittelrhein: Tauberwerth bei Oberwesel

Zu „Rhein“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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