Rötliche Blätter am Baum Wie eine Fabrik Strom braucht, so braucht ein Blatt Sonnenstrahlen, sonst stirbt es. Nur mit Hilfe der Sonne sind die Blätter grün. Außerdem können in den Blättern nur mit Sonnenlicht lebenswichtige Stoffe hergestellt werden, wie zum Beispiel Zucker. Wenn die Sonne im Winter weniger stark strahlt, verliert das Blatt seine grüne Farbe und wird ganz bunt: gelb, rot und braun.
Herumwirbelnde Blätter Ohne ausreichend Sonnenlicht verschwindet also der grüne Farbstoff und andere Farben breiten sich im Blatt aus. Die Blätter geben auch noch wichtige Mineralstoffe ab, wie zum Beispiel Eisen. Der Baum speichert die nötige Menge der Stoffe in seinen Ästen und seinem Stamm. So kann er gut überwintern. Auf den Boden fallen dann nur die ausgetrockneten, verfärbten und abgestorbenen Blätter.
Ein Regenwurm im Herbstlaub Im Wald ist das Laub auf dem Boden richtig wichtig. Insekten, Würmer, Ameisen, Käfer, Spinnen, Schnecken, Pilze und Bakterien, sie alle tummeln sich im Laub. Sie fressen, zersetzen und zerkleinern die Blätter und verwandeln sie in Dünger beziehungsweise in Erde. Und diese Erde enthält so viele frische Nährstoffe, dass die Bäume damit wieder richtig gut wachsen können.
Die meisten Lebewesen im Laub sind winzig klein - so klein, dass man sie nur unter dem Mikroskop sehen kann. Ganze Heerscharen von Bakterien leben in den Blätterhaufen. Diese "guten" Bakterien machen nicht krank, sondern helfen mit, das Laub zu zerkleinern. Wie viele Lebewesen in einer Hand voll frischer Walderde leben, ist unglaublich: Es sind nämlich so viele, wie auf der ganzen Erde Menschen leben.
Wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, rückt für das Laub im Wald keine Müllabfuhr mit Rechen und Laubbläser an. Wohin verschwindet das Laub? Förster Bernhard Rückert hat uns im Stadtwald von Lohr am Main die Helfer des Waldes gezeigt: Die Arbeit erledigen Käfer, Würmer, Schnecken, Tausendfüßler, Asseln und viele mehr.
Ein Igel zwischen bunten Blättern Noch ein Tipp für kleine Gärtner: Das Laub im Herbst besser nicht abtransportieren, sondern zu einem Haufen zusammenrechen, das ist ein prima Winterversteck für Igel. Man kann das Laub aber auch auf den Beeten verteilen, dort wird es dann von seinen kleinen Bewohnern bis zum Frühjahr in prima Dünger verwandelt. Was man gar nicht tun sollte: mit dem Laubbläser arbeiten. Denn der ist nicht nur höllisch laut, sondern pustet auch noch jede Menge Abgase in die Luft. Außerdem wirbelt er die Blätter so herum, dass viele der kleinen Laubbewohner getötet werden. Und ohne sie hat das Ganze ja keinen Sinn. Und warum fallen sie ab? Wir möchten euch mit diesem Artikel helfen, diese Prozesse kindgerecht und anschaulich zu erklären. Stichworte sind dabei unter anderem: Chlorophyll, Photosynthese, Nährstoffe, Wasserspeicherung, Farbstoff und Sonnenlicht. Warum brauchen wir grüne Blätter an den Bäumen? Die Photosynthese Mit Hilfe des Sonnenlichts können grüne Blätter Nährstoffe für den Baum herstellen. Diesen Vorgang nennt man Photosynthese. Für die Photosynthese benötigen die Blätter einen grünen Farbstoff, der als Chlorophyll bezeichnet wird. Ohne diesen Farbstoff würde die Photosynthese nicht funktionieren. Bei dem Vorgang der Photosynthese entstehen nicht nur Nährstoffe für die Bäume sondern auch Sauerstoff für Menschen und Tiere. Was passiert in den Blättern im Herbst? Im Herbst hat die Sonne weniger Kraft und scheint auch weniger Stunden als im Sommer. Dadurch wird der grüne Farbstoff in den Blättern nach und nach abgebaut. Jetzt kann man in den Blättern auch andere Farbstoffe erkennen, die gelb oder rot sind. Karotin färbt Blätter gelb oder orange und Anthocyan macht Blätter rot. Diese Farbstoffe sind immer in den Blättern, werden aber im Sommer von dem grünen Farbstoff überdeckt, so dass sie nicht zu sehen sind. Die Nährstoffe, die sich noch in den Blättern befinden, werden im Herbst in den Baumstamm geleitet. Diese Nährstoffe benötigt der Baum im Frühjahr zur Bildung von Knospen. Und warum wirft der Baum im Herbst die Blätter ab? Wenn kein Chlorophyll mehr in den Blättern ist, bildet sich zwischen den Ästen und den Blättern eine Korkschicht. Damit ist das Blatt von jeglicher Versorgung durch den Baum abgeschnitten. Das Blatt „verhungert“ quasi und fällt herunter.
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