Wann entwickelt sich das Gehirn beim Embryo

Das Gehirn ist die Schaltzentrale des Körpers, hier werden alle Informationen aus der Umwelt sowie Meldungen des Organismus gebündelt und in Reaktionen verarbeitet. Der Aufbau des Gehirns ist komplex - und braucht Zeit.

Unser Gehirn ist ein fabelhaftes, hochkomplexes Organ mit enormem Leistungsvermögen. Die neun Monate "Entwicklungszeit" bis zur Geburt reichen bei weitem nicht aus, alle seine Aufgaben und Funktionen völlig auszuarbeiten. Daher sind Kopf und Gehirn diejenigen Körperteile beim Baby, die in den ersten Lebensmonaten noch am stärksten und schnellsten wachsen. Und der Babykopf ist gut darauf vorbereitet. So lange die Fontanellen noch nicht geschlossen sind, hat das Gehirn reichlich Platz zu wachsen. Das Heranwachsen und Sich-Ausbilden des menschlichen Gehirns gliedert sich in mehrere einzelne Entwicklungsstufen – und beginnt natürlich bereits im Mutterleib.

Wann entwickelt sich das Gehirn beim Embryo

Es dauert Jahre, bis das Gehirn seine volle Leistungskraft erreicht.

Gehirnentwicklung beim Fötus

In der dritten Schwangerschaftswoche - die Eizelle hat sich kaum eingenistet und der Embryo ist im Ultraschall noch nicht einmal als heller Schatten zu sehen - da beginnt bereits die Entwicklung von Gehirn und Nervensystem. Fünf Wochen später sind Gehirn und Rückenmark fast vollständig angelegt. Dann beginnt der Aufbau. Durch permanente Zellteilung werden in den folgenden Wochen und Monaten Unmengen von Nervenzellen gebildet. Da diese neuronalen Strukturen während der gesamten Schwangerschaft äußerst empfindlich bleiben, ist es besonders wichtig, negative Einflüsse von außen zu vermeiden. Das Nervensystem in seiner Entwicklung stören können diese Faktoren:

  • Alkohol
  • Rauchen
  • Strahlungen
  • Jodmangel
  • Infektionskrankheiten der Mutter
  • Medikamente

Wenn du aus gesundheitlichen Gründen auf Medikamente angewiesen bist, solltest du deren Einnahme unbedingt mit dem Arzt oder deiner Ärztin absprechen, um eventuelle negative Auswirkungen auf den Embryo zu verhindern.

Wenn das Baby auf die Welt kommt, ist das Gehirn des Kleinen noch lange nicht fertig ausgebildet. Es wiegt auch nur ein Viertel dessen, was ein Erwachsenenhirn wiegt. Die große Mehrheit der Neuronen ist zwar schon vorhanden, es müssen sich jetzt aber die unzähligen Verbindungen zwischen den Nervenzellen bilden.

Wann entwickelt sich das Gehirn beim Embryo
© Foto: Canva

Das Heranwachsen des eigenen Kindes ist für Mütter eine der ganz besonderen Erfahrungen im Leben. In nur vierzig Schwangerschaftswochen (SSW) entwickelt sich das Embryo zum "geburtsfertigen" Baby. Dabei stellt jede SSW einen neuen Meilenstein in der Entwicklung eines neuen kleinen Menschen dar.

Mit der Schwangerschaft beginnt für die werdende Mutter und ihren Partner eine aufregende Zeit – voller Vorfreude, aber auch voller Veränderungen. Erfahren Sie, wie sich das Baby bis zur Geburt entwickelt, was im Körper der Schwangeren passiert und worauf Sie bei Ernährung und Alltagstätigkeiten achten sollten.

Wann entwickelt sich das Gehirn beim Embryo

In gut 40 Schwangerschaftswochen wächst der Bauch und das Baby | Foto: Canva

Geburtsmediziner rechnen die neun Monate der Schwangerschaft in Wochen, nicht in Monaten. Diese Zählung ist wesentlich genauer. Eine Schwangerschaft dauert 40 Wochen. Für Erstgebärende ist die Rechnung tatsächlich etwas verwirrend, denn in den ersten beiden gezählten Wochen ist die Frau noch gar nicht schwanger. Der Grund: Als Beginn der Schwangerschaft gilt der Zeitpunkt der letzten Monatsblutung – auch wenn der Eisprung und damit eine mögliche Befruchtung normalerweise erst zwei Wochen später erfolgen. 

Die 40 Wochen der Schwangerschaft werden in drei Abschnitte, sogenannte Trimester, unterteilt. Jedes Trimester markiert eine bestimmte Stufe der embryonalen und fetalen Entwicklung und hat seine ganz besonderen Charakteristika. Hier ein Überblick über die drei Schwangerschaftsabschnitte.

Wann entwickelt sich das Gehirn beim Embryo

In der 7. Schwangerschaftswoche ist der Embryo etwa so groß wie eine Blaubeere | Foto: Canva

Die Frühschwangerschaft ist das 1. Trimester und umfasst die ersten drei Monate der Schwangerschaft. Wie ein Wunder wird in nur drei bis sechs Wochen ein grundlegender Bauplan des kleinen Menschenkindes angelegt.

So entwickelt sich Ihr Baby:

In den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft entwickelt sich Ihr Baby rasant: Aus der befruchteten Eizelle wird ein kleiner, winziger Fötus, der über alle lebensnotwendigen Organe verfügt und nur noch heranreifen muss. 

Etwa ab der sechsten Woche beginnt das Herz zu schlagen. Ab der zehnten Woche ist der Fötus fast vollständig geformt, von den winzigen Gliedmaßen bis hin zu Herz, Gehirn und Gesicht. Bis zur zwölften SSW entwickeln sich bereits alle Organe. Es bilden sich Zahnwurzeln, die ersten Haare wachsen und die Knochen werden langsam härter. Auch die Ohren, Augen und Augenlider sind schon ausgebildet. Am Ende der 12. SSW wiegt der Fötus etwa 20 Gramm und hat eine Größe von sechs bis sieben Zentimetern. 

Schwangerschaftswochen (SSW) Entwicklung des Babys
4. bis 5. SSW
  • Einnisten der befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut
  • Embryo beginnt zu wachsen
6. bis 8. SSW
  • Herz beginnt zu schlagen
  • alle notwendigen Organe werden ausgebildet
  • ab SSW 8 wird aus dem Embryo ein Fötus
9. bis 13. SSW
  • Blutbildung setzt ein
  • Fötus beginnt sich zu bewegen
  • Gehirn und Nervensystem entwickeln sich

Die ersten drei Monate und damit das 1. Trimester empfinden viele Schwangere als besonders anstrengend. Die befruchtete Eizelle hat sich in der Gebärmutter eingenistet. Damit das Baby im Mutterleib gut versorgt wird, bildet sich die Plazenta. Aufgrund der Hormonumstellung treten Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit, Spannungsgefühle in der Brust, Geruchsempfindlichkeit, Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen auf und erschweren den Alltag. 

Viele Frauen verspüren auch ein vermehrtes Ziehen im Unterleib, welches vom sogenannten Mutterband kommt. Das Mutterband ist ein Bindegewebsstrang mit glatter Muskulatur, der die Gebärmutter mit dem Leistenkanal verbindet. Mit zunehmenden Wachstum der Gebärmutter wird auch das Mutterband gedehnt, wodurch das unangenehme Ziehen im Unterleib entsteht. Das Mutterband sorgt also dafür, dass der Uterus in einer stabilen Position gehalten wird. 

Geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich an die Hormone zu gewöhnen. Ab dem 2. Trimester wird das besser!

Aufgrund dieser schnellen Entwicklung ist die Frühschwangerschaft ein sehr sensibler Zeitraum. Das Risiko für eine Fehlgeburt ist während der ersten Wochen am höchsten. Ebenso entscheidend ist die Versorgung mit Nährstoffen für die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems, weshalb Geburtsmediziner Schwangeren zur Einnahme von Folsäure und Vitaminen raten.

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen ist jetzt wichtiger denn je. Auch die regelmäßige Aufnahme von Eisen sollte gewährleistet sein, denn Ihr Körper muss vermehrt Blut bilden. Zu den Lebensmitteln, auf die Sie jetzt verzichten müssen, gehören rohes Fleisch, Rohmilchprodukte, rohe Eier und roher Fisch. Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee. Koffeinhaltige Getränke sollten Sie möglichst meiden.

Nikotin, Alkohol, Drogen und auch verschiedene Medikamente sind jetzt absolut tabu.

Wann entwickelt sich das Gehirn beim Embryo

In Woche 20 ist das Baby etwa so groß wie eine Banane | Foto: Canva

Das 2. Schwangerschaftsdrittel umfasst die Schwangerschaftsmonate vier bis sechs. Schon bald spüren Sie die ersten Bewegungen Ihres Babys. Zuerst zart und kaum merklich, dann ab dem fünften Monat schon etwas kräftiger.

So entwickelt sich Ihr Baby:

Während dieser Phase der Schwangerschaft schreitet die Entwicklung Ihres Babys Woche für Woche mit besonders großen Schritten voran. Das Gehirn und das Nervensystem des Fötus entwickeln sich etwa ab der 13. SSW rasant. Auch die Organfunktionen reifen heran: Nieren, Darm und Lunge werden durch Schluck- und Atembewegungen mit Fruchtwasser durchspült.

Das Baby nimmt bereits Licht und Druck wahr und kann immer besser hören sowie Stimmen unterscheiden. Es trainiert seine Muskeln kräftig durch Beugen und Strecken der Gliedmaßen.

Es entwickelt eigene Schlaf- und Wachphasen, die unabhängig vom Tag- und Nachtrhythmus der Mutter sind. Häufig hat es Schluckauf, was die Mutter ebenfalls deutlich spürt. Ab der 14. SSW sind die äußeren Geschlechtsorgane unterscheidbar. 

Zu Beginn des zweiten Trimesters ist das Baby gerade einmal knapp zehn Zentimeter groß. Am Ende des zweiten Drittels sind es rund 38 Zentimeter. Auch an Gewicht hat es zugenommen und wiegt inzwischen rund ein Kilogramm. 

Schwangerschaftswoche (SSW) Entwicklung des Babys
14. bis 18. SSW
  • Fötus beginnt am Daumen zu nuckeln und Fruchtwasser zu schlucken
  • fängt an zu greifen und sich im Mutterleib zu bewegen
  • Skelett verhärtet sich
  • Geschlechtsteile lassen sich unterscheiden
  • Mimik wird sichtbar
19. bis 22. SSW
  • Geschlecht ist im Ultraschall oft klar erkennbar
  • Herzschlag ist per Stethoskop hörbar
  • Gehör bildet sich aus
23. bis 27. SSW
  • Fötus entwickelt Schlaf- und Wachphasen
  • öffnet seine Augen am Ende des zweiten Trimesters

Für die werdenden Mütter ist das zweite Schwangerschaftsdrittel oft die angenehmste Phase. Viele Schwangere fühlen sich jetzt ausgeglichener und zufriedener. Schwangerschaftshormone sorgen für viel Energie und sie fühlen sich rund herum wohl. Viele können die Zeit jetzt richtig genießen, denn der Körper hat sich auf die Schwangerschaft eingestellt. Die morgendliche Übelkeit ist meist überstanden und der Babybauch ist noch recht klein.

Beruhigend ist außerdem, dass sich die Schwangerschaft gefestigt und das Risiko einer Fehlgeburt drastisch reduziert hat. Die häufigsten Beschwerden im Zweittrimester sind Krampfadern, beginnende Dehnungsstreifen an Bauch und Brüsten, Verstopfung, Hämorrhoiden und eventuell auch Schmerzen im runden Mutterband.

Die Einhaltung einer gesunden Schwangerschaftsernährung ist auch im zweiten Trimester wichtig. Verwöhnen Sie sich und Ihr Baby mit vitaminreicher Ernährung.

Nutzen Sie Ihre zusätzliche Energie, indem Sie körperliche Aktivitäten beginnen oder fortsetzen. Spazierengehen, Schwimmen und etwas Schwangerschafts-Yoga sind gute Schwangerschaftsübungen.

Wann entwickelt sich das Gehirn beim Embryo

In der 39. Woche ist das Baby etwa so groß wie eine Wassermelone | Foto: Canva

Das dritte Schwangerschaftsdrittel umfasst die letzten drei Monate, also sieben, acht und neun. Der Geburtstermin rückt immer näher und bald ist es soweit. Schwangere sollten jetzt nicht ungeduldig werden, denn nur fünf Prozent der Babys kommen zum errechneten Termin zur Welt.

So entwickelt sich Ihr Baby:

Nun ist der Organismus des Kindes so ausgereift, dass es im Grunde nur noch weiter wachsen muss. Etwa bis zur 35. SSW wird es seine endgültige Geburtsposition einnehmen.

Vor allem das Gehirn und das Nervensystem machen in dem letzten Drittel noch beachtliche Fortschritte. Ab der vollendeten 37. SSW gilt ein Baby als vollständig entwickelt und sollte im Falle einer Geburt keinerlei Anpassungsprobleme haben. Ab diesem Zeitpunkt spricht man nicht mehr von einer Frühgeburt.

Einige Reflexe wie Saugen und Greifen reifen noch aus, die Lungenreife wird abgeschlossen, das Baby stärkt seine Knochen, baut Muskeln auf und die Haut wird immer rosiger. 

Zu Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels ist der Fötus etwa 30 Zentimeter groß und wiegt ca. 1500 Gramm. Bis zur Geburt wird er noch sein Gewicht verdoppeln und 15 bis 20 Zentimeter wachsen. Bis zur 36. SSW lagert das Baby vermehrt Fett ins Unterhautfettgewebe ein, was für die spätere Wärmeregulation notwendig ist.

Schwangerschaftswoche (SSW) Entwicklung des Babys
28. bis 32. SSW
  • Gehirn, Nervensystem und die anderen Organe reifen aus
33. bis 36. SSW
  • Baby dreht sich in die Geburtsposition
  • Entwickelt sogenannte Lungenreife
37. bis 40. SSW
  • Baby ab jetzt kein Frühgeborenes mehr
  • Geburt kann jederzeit losgehen

Der große Babybauch stellt für viele Schwangere eine zunehmende Belastung dar. Die meisten wünschen sich nun nichts sehnlicher, als dass ihr Baby endlich gesund auf die Welt kommt. Durch das zusätzliche Körpergewicht braucht der Körper jetzt viel Ruhe.

Die Gebärmutter ist jetzt so groß, dass sie die Organe im Bauchraum eingeengt: Eine typische Nebenwirkung ist dann das Sodbrennen

Zum Ende der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter Schlafproblemen und sind dadurch oft sehr müde. In diesen Wochen bereitet sich der Körper der Mutter langsam auf die bevorstehende Geburt vor. Viele Frauen spüren Vor- oder Senkwehen, die in den letzten zwei bis drei Wochen vor der Geburt recht häufig werden können. Das Baby rutscht immer weiter in Richtung des mütterlichen Beckens und der Bauch wandert sichtbar nach unten. Auch der Körper der Mutter bereitet sich in diesen Wochen langsam auf die bevorstehende Geburt vor.

Jetzt sollten Sie sich viele Pausen gönnen und alles langsamer angehen lassen.

Rückenschmerzen sowie Wassereinlagerungen in Händen und Füßen sind in den letzten Wochen der Schwangerschaft keine Seltenheit. Dazu kommen Kurzatmigkeit, Schwindel und eine schwache Blase. Legen Sie die Beine tagsüber häufiger hoch, damit sich Wassereinlagerungen und gestautes Blut lösen können. Das verschafft Ihnen ein wenig Befreiung. Nachts können seitliche Schlafpositionen Sie etwas entlasten, trotzdem ist zumeist eine dauerhafte Müdigkeit häufig vorprogrammiert. 

  • Achten Sie auf bequemes Schuhwerk: Da Ihre Füße derzeit einiges an Mehrbelastung leisten müssen, achten Sie auf bequemes, flaches Schuhwerk. Legen Sie auch öfter die Beine hoch, damit der Rückfluss des Blutes und der gestauten Flüssigkeit optimal unterstützt wird.
  • Packen Sie Ihre Kliniktasche: Jetzt kann es bald losgehen, deshalb halten Sie ihre gepackte Kliniktasche bereit.
  • Machen Sie einen Geburtsvorbereitungskurs: Ob die richtige Atemtechnik, eine Vorbereitung auf das Stillen oder das tiefere Verständnis für den Geburtsvorgang. Der Geburtsvorbereitungskurs bereitet Sie auf die Geburt vor.
  • Bleiben Sie in Bewegung: Aber überfordern Sie sich nicht. Auch im letzten Schwangerschaftsdrittel ist Bewegung ratsam. Gehen Sie spazieren oder schwimmen, können Sie damit Wassereinlagerungen vorbeugen und Ihrem Rücken etwas Gutes tun.

40 Wochen – so lange dauert es von der befruchteten Eizelle bis zum geburtsreifen Baby. Welche Entwicklungsphasen das Kind im Mutterleib durchläuft und was Schwangere in den einzelnen Trimestern beachten sollten, verraten wir Ihnen in der heutigen Folge.