Ist Demenz das gleiche wie Alzheimer?

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Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz? Häufig sagt man Alzheimer und meint gleichzeitig Demenz, ohne sich über einen Unterschied der beiden Begriffe bewusst zu sein. 

Generell weiß man, was gemeint ist. Dennoch ist es wichtig deutlich zu machen, dass jeder Alzheimer eine Form von Demenz ist, umgekehrt jedoch nicht jede Demenz ein „Alzheimer“ ist.

Unterschied Alzheimer und Demenz: Was ist Demenz?

Demenz (lat. Demens „ohne Geist“) ist der Überbegriff für Krankheitsbilder, die sich auf den Verlust geistiger, emotionaler und sozialer Fähigkeiten als Folge einer Gehirnschädigung beziehen. 

Folglich ist der Betroffene nicht mehr imstande, alltägliche Aktivitäten selbstständig zu bewältigen.

Von der Krankheit sind insbesondere betroffen:

  • Das Arbeitsgedächtnis
  • Das Denkvermögen
  • Die Sprache
  • Die Motorik

Bei manchen Formen ist sogar die Persönlichkeitsstruktur beeinträchtigt. In Deutschland leiden etwa 1,6 Millionen Menschen an Demenz. Das Risiko nimmt mit dem Alter zu, so leidet im Alter zwischen 65 und 69 Jahren jeder 20. an einer Demenz, zwischen 80 und 90 sogar fast jeder 3. Aufgrund des demografischen Wandels nimmt der Anteil der Demenzerkrankten enorm zu. 

Für das Jahr 2050 wird ein Anstieg auf 2,4 bis 2,8 Millionen Betroffene prognostiziert. Es wird zwischen den Hauptlebensformen Alzheimer-Demenz, Vaskuläre Demenz oder Morbus Pick unterschieden.

Unterschied Alzheimer und Demenz: Was ist Alzheimer?

Der Alzheimer ist mit 60 Prozent die häufigste Erkrankungsform der Demenz. Das stellt wohl den entscheidenden Unterschied zwischen den Begriffen “Alzheimer” und “Demenz” dar. 

Die Krankheit wurde nach dem deutschen Nervenarzt Alois Alzheimer benannt. Hierbei werden in speziellen Arealen des Gehirns Nervenzellen zugrunde gerichtet, indem das Gleichgewicht des Botenstoffs Glutamats gestört wird. 

Als Folge schwindet das Gedächtnis. Irgendwann bricht das geistige Leistungsvermögen zusammen, die Persönlichkeit verändert sich, bis der Betroffene schließlich gänzlich in seiner eigenen Welt lebt. 

Bei der Behandlung der Alzheimer-Demenz ist es wichtig, die Störungen im Bereich der Botenstoffe durch Gabe von Antidementiva positiv zu beeinflussen und somit das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Generell sind Frauen und Männer in gleichem Maße anfällig für die Alzheimerkrankheit. Da aber Frauen durchschnittlich etwa 6 Jahre länger leben und da die Erkrankung mit fortschreitendem Alter zunimmt, sind circa 70 Prozent der Alzheimer-Erkrankten weiblich.

Was ist also Alzheimer-Demenz Definition?

Die AlzheimerDemenz ist eine langsam fortschreitende Hirnerkrankung, die mit einem zunehmenden Verfall der geistigen Fähigkeiten einhergeht. In der Folge treten u.a. Störungen des Gedächtnisses und des Verhaltens sowie Schwierigkeiten bei der Verrichtung alltäglicher Dinge auf.

Bei der Alzheimer-Demenz handelt es sich um eine fortschreitende Hirnerkrankung, die einen zunehmenden Verfall der kognitiven Fähigkeiten beschreibt. Infolgedessen wird das Gedächtnis sowie das Verhalten von Betroffenen gestört. 

Was kann man vorbeugend gegen Alzheimer Demenz tun?

Leider gibt es bisher weder eine effektive Behandlungsmethode gegen Demenz, noch können Verhaltensweisen das Risiko auf 0 senken. 

Sehr wohl zeigen Studien, dass mental aktive Menschen ein um circa 46 % geringeres Demenzrisiko besitzen, doch sind dies Durchschnittswerte. 

Als Faustregel gilt: Umso geistig aktiver man ein Leben lang ist, desto höher die sogenannte kognitive Reserve, die es ermöglicht, die Folgen einer Demenz länger auszugleichen.

Auch kann Gedächtnistraining bei Demenz den geistigen Verfall entschleunigen. 

Ist Demenz das gleiche wie Alzheimer?

Ist Alzheimer schlimmer als Demenz?

Bei Alzheimer handelt es sich um die weitverbreitetste Form von Demenz. Etwa 60 Prozent aller Demenzerkrankten sind Alzheimerpatienten. 

Insgesamt gibt es bis zu 50 unterschiedliche Demenzarten. 

Fazit: Demenzprävention durch Gedächtnistraining ist möglich

In der Prävention kann durch Gehirnjogging aktiv die Gedächtnisleistung erweitert werden, um eine gesteigerte kognitive Reserve aufzubauen.

Mit kognitivem Training sorgen Sie nicht nur für das Alter vor, sondern können auch eine sofortige Verbesserung in Ihrer Konzentrationsfähigkeit, Ihrer Merkfähigkeit und weiteren kognitiven Bereichen spüren.

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Demenz ist ein Oberbegriff für die verschiedenen Demenzarten, wie z.B. Alzheimer

Haben Sie sich auch schon gefragt: Was ist der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer, oder vaskuläre Demenz? Ist das alles das Gleiche oder gibt es da einen Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer? Eines schon vorweg: Demenz und Alzheimer sind nicht zwei unterschiedliche Erkrankungen.

Gastbeitrag von Brita Wellnitz,

Fachexpertin für Gerontopsychiatrie

Was ist nun der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer?

Demenz ist der Überbegriff für die verschiedenen Demenzformen. An unserem obigen Beitragsbild ist das schön zu sehen. Alle Demenzformen zusammen sind wie ein großer Obstkorb.

Obst ist der ⟶ Oberbegriff und steht in unserem Fall für Demenz.

Und wie in einem Obstkorb verschiedene Früchte liegen, so sind die verschiedenen Formen der Demenz unter diesem Oberbegriff zu sehen.

  • Alzheimer: Am häufigsten kommen bei uns im Obstkorb die Äpfel vor. Das ist auf die Demenz übertragen die mit ca. 65 % häufigste Form, nämlich Alzheimer. Oder, wie manche Ärzte sagen „Demenz vom Alzheimer-Typ“.
  • Vaskuläre Demenz: Die Bananen sind in unserem Obstkorb reichlich vertreten, genauso ist es mit der „vaskulären Demenz“. Dabei kommt es im Wesentlichen durch Durchblutungsstörungen im Gehirn zu einem Absterben von Nervenzellen.
  • Mischformen: In unserem Obstkorb gibt es rechts ein kleines Durcheinander, da liegen eine Pflaume, eine Birne, eine Aprikose. Dieses Eck wären jetzt übertragen die „Mischformen der Demenz“. Es kommt nämlich häufig vor, dass man die genaue Demenzform nicht eingrenzen kann. Man weiß, dass es zum Beispiel vom Alzheimer-Typ Merkmale gibt, aber auch beispielsweise von gefässbedingten Einschränkungen wie Eiweiß- und andere Ablagerungen, Verkalkungen, Durchblutungsstörungen oder ähnlichem. Dann spricht man von einer „nicht näher bezeichneten Demenz“ oder einer Demenz-Mischform.
  • Lewy-Körperchen-Demenz: Die Erdbeeren in unserem Beispiel stehen für eine Demenzform, die „Lewy-Body-Demenz“ oder „Lewy-Körperchen-Demenz“ genannt wird. Sie tritt oft im Zusammenhang mit einer Parkinson-Erkrankung auf.
  • Frontotemporale Demenz: Eher seltener gibt es die „frontotemporale Demenz“, sie wird häufig bei jüngeren Menschen diagnostiziert.

Diagnose Demenz

Da jede Demenzform besondere Ursachen und Verläufe hat, ist es wichtig, auf eine genaue Diagnose Wert zu legen.

Lassen Sie sich nicht zufriedenstellen mit einer einfachen Demenz-Diagnose. Fragen Sie immer nach, um „welches Obst“, also welche Demenzform genau es sich handelt. Verschiedene Diagnostikmöglichkeiten stehen den Ärzten zur Verfügung.

Für den weiteren Verlauf, den Umgang mit dem Erkrankten und die Medikation ist es sehr wichtig, gut informiert zu sein.

Eine gute Diagnostik sorgt schlussendlich auch dafür, dass andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können, zum Beispiel eine Depression (die durchaus ähnliche Auswirkungen, also Symptome zeigen kann); oder eine Vitamin-Mangelerkrankung, eine Schilddrüsenerkrankung, Vergiftungen, Entzündungen oder Infektionen. So manche Krankheiten zeigen ähnliche Symptome, können aber durchaus sehr gut behandelt werden und sind damit sogar zumindest teilweise heilbar.

Und wenn die Diagnose Demenz gestellt wurde. Wie heißt es nun richtig?

Was ist richtig? Der demente Mensch oder der Mensch mit Demenz?

Demenz, dement, demenzkrank, Mensch mit Demenz? Man hört und liest so viel. Was ist da richtig? Die Worte verwirren viele von uns, wir wissen nicht, wie es richtig heißt.

Sie sind womöglich ein pflegender Angehöriger, kümmern sich rührend um ihr an Demenz erkranktes Familienmitglied, jedoch wenn Sie jemandem davon erzählen, sind Sie plötzlich unsicher, wie es denn nun richtig heißt.

Diese Unsicherheit möchte ich Ihnen nehmen. An zwei leicht verständlichen Beispielen erkläre ich Ihnen, wie man sich korrekt ausdrückt.

Als erstes kommen wir zu den Worten dement / Demenz. Sagen Sie nicht: „Er oder sie ist demenz.“ Das ist nicht korrekt. Richtig ist: „Er oder sie ist dement.“ Oder: „Er oder sie hat Demenz.“

Die folgende Tabelle zeigt übersichtlich anhand des Beispiels einer Erkältung, wie die Begrifflichkeiten zuzuordnen sind:

Beispiel: Erkältung

⟶ Die Erkrankung ist die „Erkältung“.

⟶ Der Erkrankte ist erkältet.

⟶ Die Person mit der Erkältung oder der Erkältungskrankheit. Oder: Der Mensch mit Erkältung.

Beispiel: Demenz

⟶ Die Erkrankung ist die „Demenz“.

⟶ Der Erkrankte ist dement.

⟶ Der demente Mensch. Oder: Der demenzkranke Mensch. Besser: Der Mensch mit Demenz.

Respekt und Achtung

Noch ein Wort in dieser Sache:

Der Respekt und die Achtung vor der Persönlichkeit des erkrankten Menschen gebietet, dass man vom „Menschen mit Demenz“ redet oder schreibt. Manchmal ist es aber für eine bessere Lesbarkeit oder im Vortrag abwechslungsreicher und schöner, wenn man auch mal vom „dementen Menschen“, vom „demenzkranken Familienangehörigen“ oder einfach nur vom „Dementen“ spricht oder schreibt.

Das ist von meiner Perspektive betrachtet keine Würdelosigkeit, sondern ermöglicht eine Abwechslung und erzielt eine größere Aufmerksamkeit vom Leser oder Zuhörer.

Wenn ich in einem Fachartikel durchgehend immer nur und stetig wiederholend vom „Menschen mit Demenz“ schreibe, oder wie manche Autoren vom „MmD“, dann ist das anstrengend zu lesen und zeugt nicht unbedingt von mehr Respekt.

Andere Begriffe für Alzheimer sind im übrigen Alzheimer-Demenz, Morbus Alzheimer, Alzheimer-Krankheit.

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