H und m click and meet termin buchen

Dieser Beitrag erschien durch Kooperation mit chip.de.

Erstes Bundesland führt "Shoppen mit Termin" ein: So lange dürfen Sie wohl im Laden einkaufen

Donnerstag, 25.02.2021 | 07:23

CHIP/Wochit Einkaufen mit Termin: Was Kunden jetzt wissen sollten

Beim kommenden Corona-Gipfel stehen erstmals auch flächendeckende Ladenöffnungen im Fokus. Ein Bundesland geht nun einen eigenen Weg und führt ab kommender Woche erstmals das Einkaufen mit Termin ein - zwei weitere Bundesländer wollen dem Beispiel folgen. Wir sagen, was Kunden über dieses Konzept wissen müssen und wie lange sie dabei im Laden stöbern dürfen.

In Rheinland-Pfalz dürfen Kunden ab Montag per Termin in den Geschäften des Einzelhandels shoppen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer bestätigte das "Termin-Shopping" ab 1. März in einer Pressekonferenz. Baden-Württemberg und Hessen könnten folgen.

Rheinland-Pfalz geht einen eigenen Weg beim Thema Ladenöffnung. Laut den ersten Plänen aus der Landesregierung, brauchen Verbraucher ab Montag, den 1. März im Möbelhaus, in Boutiquen, Modegeschäften, Juwelieren oder Schuhläden einen Termin, um dort unbeschwert einkaufen zu können. Ministerpräsidentin Dreyer nannte Brautmodengeschäfte als Beispiel.

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Unklar ist, ob die Terminvergabe auch für Kaufhäuser oder Einkaufszentren gelten soll. Hier müssten Verbraucher dann nämlich Termine bei jedem einzelnen Händler ausmachen.

Weil ein Kundentourismus droht, könnten benachbarte Bundesländer wie das Saarland, Hessen, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen diesem Beispiel folgen. "Wir passen jetzt nur behutsam unsere Verordnung an und werden uns bei der Bund-Länder-Schalte über grundsätzliche weitere Schritte abstimmen", sagte Dreyer.

Baden-Württemberg und Hessen wollen offenbar konkret bereits ab kommender Woche Click & Meet ermöglichen. Das erfuhr die CHIP-Redaktion aus gut informierten Kreisen.

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Im Umkehrschluss heißt das: Ladenöffnungen kommen womöglich schrittweise auch bundesweit.

Shoppen mit Termin: Wie lange kann ich einkaufen?

Details wollte die Landesregierung in Rheinland-Pfalz auf Anfrage erst ab Donnerstag bekanntgeben. Nach vorheriger Vereinbarung sollen allerdings nur Einzeltermine vergeben werden und immer nur ein Hausstand das Geschäft betreten dürfen. Ob sich das für H&M, Zara, Deichmann und Co. rentiert, muss sich noch zeigen. Hilfreich könnte das sogenannte "Click & Meet" für Optiker, Boutiquen, kleine Schuhgeschäfte oder Juweliere sein.

In anderen europäischen Ländern hat sich das "Shopping per Termin" besonders in den Großstädten durchgesetzt. Buchläden konnten besonders vor der Weihnachtszeit profitieren, kritisierten allerdings, dass sich Eltern oft nicht ausführlich über neue Bücher beraten lassen konnten.

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Einen Shopping-Termin gibt es über die Online-Seiten, per E-Mail oder telefonisch in der Filiale. Neben dem Namen müssen die Händler auch die Kontaktdaten erfassen - ähnlich wie in der Gastronomie nach dem ersten Lockdown im vergangenen Sommer.

Am Eingang müssen Verbraucher mit Termin zunächst die Buchungsnummer oder ihren Namen nennen. Sie können dann zwischen 30 und 45 Minuten lang im Laden einkaufen oder sich beraten lassen. Innerhalb dieser Zeit muss die Ware auch bezahlt worden sein.

Kleine Filialflächen müssen in dieser Zeit gut durchgelüftet und desinfiziert werden. Das Tragen einer Atemschutzmaske (FFP2, OP oder vergleichbar) ist Pflicht. Umkleidekabinen bleiben womöglich geschlossen.

  • Gutscheine für den Online-Einkauf finden Sie hier

Gartencenter, Gärtnereien und Filialen, die Gartenbedarfsartikel verkaufen, dürfen ab 1. März größtenteils mit dem regulären Verkauf dieser Produkte beginnen.

Kunden können jetzt schon in Bremen, Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen jeweils Pflanzen, Töpfe, Dünger, Blumenerde und andere Produkte in Gartencentern, Blumengeschäften und bei Floristen einkaufen. Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Brandenburg folgen am 1. März. Baden-Württemberg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern peilen ebenfalls Ladenöffnung im Gartenbereich an.

Auf Anfrage bestätigen die Baumarktriesen Hornbach, Bauhaus, Toom und Obi, dass sie Gartencenter in ihren Filialen "dort, wo es möglich ist" und "unter Einhaltung der Hygieneregeln" öffnen werden. Allerdings dürfen Verbraucher nur im Gartenbereich stöbern und dort einkaufen. Für die restliche Filialfläche gilt weiterhin ein direktes Verkaufsverbot. Hier muss die Ware vorab reserviert - und später abgeholt werden.

In Bayern und Sachsen-Anhalt öffnen Baumärkte sogar komplett.

  • Sie haben einen Laden, arbeiten im Einzelhandel und testen das "Click & Meet"-Konzept bereits? Melden Sie sich und schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen an verbraucherhilfe(a)chip.de. Im Betreff geben Sie bitte "Ladenöffnungen" an.

Im Video:

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Unsere Redaktion hörte sich um, wollte von Händlern wissen, ob Kunden das Konzept annehmen. Die Meinungen darüber gehen weit auseinander. Die einen finden es gut, die anderen weniger hilfreich.

Besonders viele Verbraucher begehen einen fatalen Fehler mit dem Zeitfenster und tappen in eine Verständnisfalle. "Wenn Kunden einen Termin von 11 Uhr bis 12 Uhr haben, dann kommen viele erst um 11.45 Uhr und wundern sich, warum sie dann nur 15 Minuten Zeit haben", sagt Bernd H., der einen Buchladen in Ludwigshafen betreibt. Viele würden nicht verstehen, dass es bei den Angaben um feste Uhrzeiten – und nicht um einen Richtwert, handelt.

In Koblenz hieß es bei einem Juwelier am Telefon: "Freitag, um 16.30 Uhr habe ich einen Termin frei." Er fügte hinzu: "Sie müssen aber bitte um 16.30 Uhr im Laden sein und haben dann 45 Minuten Zeit." Handynummer und Name sollten angeben werden.

H&M, Mango, Douglas, Mömax, Zara oder Ikea sollen laut erstem Positionspapier ab Montag, den 8. März, die Möglichkeit erhalten, Termine für Kunden anzubieten. H&M und Zara haben bereits in Spanien und Griechenland solche Online-Buchungstools freigeschaltet. Laut den Plänen, die am Mittwoch besprochen werden, soll ein Kunde pro 40 Quadratmeter Verkaufsfläche zu einer vorgegeben Zeit shoppen können.

Nach den jüngsten Lockdown-Lockerungen ist „reales“ Shopping wieder begrenzt möglich, das Zauberwort lautet „Click and Meet“. Aber was genau steckt eigentlich hinter dem Konzept und was muss man beim Klamottenkauf auf Termin beachten? Unsere Autorin hat's ausprobiert und berichtet, wie sie ihren „Click and Meet“-Einkauf bei H&M erlebte.

„Click and Meet“ – was ist das eigentlich?

Ist mir langweilig, gehe ich shoppen – im Lockdown war das für 2,5 Monate ein absolutes Ding der Unmöglichkeit. Umso glücklicher machte mich die Nachricht, dass die Läden ab dem 8. März unter bestimmten Auflagen wieder öffnen dürfen und ich mein Langeweile-Hobby endlich wiederbeleben kann. Das Shopping-Gebot der Stunde lautet „Click and Meet“, also Einkauf mit vorheriger Terminbuchung. Das Ganze ist Teil der Öffnungsstrategie für den Einzelhandel, wobei das Prinzip dahinter denkbar einfach ist: Man meldet sich vorab online oder telefonisch an, hinterlässt seine Kontaktdaten zwecks Infektionsketten-Nachverfolgung und kann dann zum vereinbarten Termin und in einem festgelegten Zeitfenster vor Ort shoppen – mit medizinischer Maske, Abstand und ausreichend Desinfektionsspendern, versteht sich. Möglich ist das in Gegenden, in denen der 7-Tage-Inzidenzwert zwischen 50 und 100 liegt – Berlin fällt da glücklicherweise rein.

Meine „Click and Meet“-Erfahrung bei H&M

Die Terminbuchung

Tatsächlich war das mit der Terminbuchung gar nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Am Wochenende vor der Ladenöffnung fand ich zwar einen – relativ gut versteckten – Link im H&M-Onlineshop, der mich zur Buchung weiterleiten sollte. Das Problem: Er funktionierte nicht. Der Server war überlastet. Ich probierte es wieder und wieder und wieder – ohne Erfolg. Zwischenzeitlich war der Button aus dem Shop verschwunden, man solle sich telefonisch anmelden, hieß es da. Ich ging am Ende aber einfach auf Gut Glück zum Shop, fragte nach einem Termin und konnte 15 Minuten später zum ersten Mal seit Monaten wieder im echten Leben shoppen gehen. Mittlerweile kann man sich aber tatsächlich über einen Link im Onlineshop anmelden.

Da ich mich online nicht registrieren konnte, musste ich am Eingang eine Liste mit meinen Kontaktdaten ausfüllen, einen negativen Schnelltest brauchte ich nicht. Dann hieß es warten, bis der vorangehende Zeit-Slot abgelaufen war: Über eine Durchsage wurden alle Kund*innen im Laden darüber informiert, dass die gebuchten 30 Minuten verstrichen waren und sie den Shop verlassen sollten. Dann kam ich gemeinsam mit etwa fünf weiteren Shopping-Wütigen an die Reihe. In dem riesigen Shop lief ich kaum jemandem über den Weg, es waren (fast) mehr Verkäufer*innen auf der Fläche als zahlungswillige Kundschaft. Für mich fühlte sich der Einkauf auf Termin tatsächlich ein bisschen wie VIP-Shopping an: Ich konnte in Ruhe stöbern, eine halbe Stunde Shopping-Zeit fühlte sich viel länger an, als ich gedacht hätte. Alles war schön aufgeräumt, eine Schlange an der Kasse – Fehlanzeige. Beratung war problemlos machbar, auch die Mitarbeiter*innen trugen Maske. Auf Kund*innenseite gab es also jede Menge Vorteile, die Einzelhändler*innen dürften das wohl etwas anders sehen.

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Einziger Wermutstropfen: Die Umkleiden waren geschlossen, Anprobieren war vor Ort nicht drin – und das nicht nur in dieser Filiale, sondern zu dem Zeitpunkt auch in allen anderen geöffneten H&M-Stores, wie mir die Kassiererin bestätigte. Bedeutet: Es muss zu Hause anprobiert und im Fall wieder vor Ort umgetauscht werden – mit neuem Termin, versteht sich. Ein bisschen nervig, aber besser als nichts.

„Click and Meet“ – mein Fazit

Mein Shopping-Termin brachte ein Stückchen Normalität zurück – Normalität nach Wochen, in denen so wenig normal war. Und noch nie war ich so entspannt in einem extrem aufgeräumten H&M-Store einkaufen, so viel steht fest. Ich hatte dabei auch zu keiner Zeit Bedenken, mich anstecken zu können – Hygienekonzept sei Dank. Gleichzeitig ist mir aber auch klar, dass „Click and Meet“ kein Dauerzustand sein kann, wirklich lohnenswert ist das Prinzip „Shopping auf Termin“ sicherlich nicht. Für mich als Kundin war’s trotzdem eine angenehme Erfahrung und eine willkommene Abwechslung im langweiligen Lockdown-Einheitsbrei.

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Wo ist „Click and Meet“ möglich?

Shopping auf Termin ist nicht nur bei H&M möglich, neben großen Modeketten wie C&A und Zara bieten auch kleinere Läden das Privat-Shopping mit Voranmeldung an. Bei C&A und Zara sind im jeweiligen Onlineshop prominent die Links zu finden, die direkt zum Terminbuchungs-Formular weiterleiten, wo der entsprechende Standort ausgewählt werden kann. Manche Unternehmen bieten die Terminbuchung via Plattformen wie Eventbrite an, darunter etwa ein Nike-Store in Berlin. Das Prinzip beschränkt sich übrigens nicht nur auf den Modeeinzelhandel, auch der Einrichtungs-Gigant Ikea ist mit einigen Standorten beim Shopping auf Termin dabei, gleiches gilt für die Hornbach-Baumärkte und für Technik-Warenhäuser wie Media Markt oder Saturn. Da die Buchung bei den verschiedenen Unternehmen nicht einheitlich geregelt ist und nicht jeder Shop in jedem Bundesland an „Click and Meet“ teilnimmt, empfiehlt sich in jedem Fall die gezielte Online-Suche nach einem bestimmten Shop bzw. einer bestimmten Kette und deren „Click and Meet“-Bedingungen.

Haben Sie auch schon Click & Meet ausprobiert? Schicken Sie uns gerne eine Mail mit Ihren Erfahrungen an .